130 Jahre seit der Geburt des Pioniers der Kosmonautik

An diesem Tag, dem 22. Dezember 1892, wurde Herman Potočnik Noordung, slowenischer Raketeningenieur, Offizier, Pionier der Kosmonautik, Raumfahrt und Technologien, in Pula geboren. Er starb 27.8.1929 in Wien.

Schon während seines Studiums Hermann Potočnik beteiligte sich an der Luftfahrttechnischen Gesellschaft der Universität, die auch eine eigene Raketenabteilung hatte. Die gesamte bisherige Literatur kannte er sicherlich schon, was ihm beim Denken und Schreiben des Buches Das Problem der Befahrung des Weltraums eine verlässliche Stütze war [Problem vožnje po vesolju]. 1927 trat er der Gesellschaft für Raumfahrt – Verein für Raumschiffahrt (VfR) bei, die am 5. Juli desselben Jahres in Breslau (heute Wroclaw, Polen) in einer Gruppe um Johannes Winkler und Max Valier gegründet wurde. Viele bedeutende Theoretiker der damaligen Raumfahrt (Hermann Oberth, Guido von Pirquet, Wernher von Braun etc.) schlossen sich der Gesellschaft an. Insgesamt gab es rund 500 Mitglieder. Sie veröffentlichten die monatliche Zeitschrift Die Rakete, was ein unbestreitbarer Beweis dafür ist, dass Potočniks Buch im Oktober 1928 und nicht erst 1929 veröffentlicht wurde, wie auf dem Innendeckel des Buches abgedruckt ist. In der Oktoberausgabe der Zeitschrift 1928 war bereits eine Beschreibung und eine kurze Besprechung des Buches erschienen. Im Januar 1929 wurde in der Zeitschrift ein weiteres Kapitel (Bivalno kolo) auf drei Seiten veröffentlicht.

Laut Protokoll von Prof. DR. Herbert J. Pichler, der sich mit seinen Freunden in österreichischen Ämtern und auf internationalen Kongressen 25 Jahre lang für die Anerkennung und Bedeutung von Herman Potočnik – „dem großen stillen Fremden“ – eingesetzt hat, war, als Potočnik dieses Buch schrieb, wegen Tuberkulose in Behandlung im Krankenhaus Hochzirl in Tirol.

In Bezug auf die Veröffentlichung des Buches von Potočnik ist möglicherweise eine wichtige Information in den grundlegenden militärischen Aufzeichnungen eingetragen. Am 13. März 1928 erhielt er die Erlaubnis zur Auslandsreise. Er brauchte diese Erlaubnis als pensionierter Offizier. Sicher überliefert ist, dass er anschließend nach Berlin gereist ist, um das Manuskript dem Verlag zur Buchveröffentlichung vorzulegen.

Herman Potočnik interessierte sich nicht nur für Fragen der Eroberung des Weltraums. In zwei populärwissenschaftlichen Artikeln reflektierte er den Nutzen der Forschung zur Ausnutzung von Meerestemperaturunterschieden in unterschiedlichen Tiefen Kraftgewinnung aus der Meereswärme. Künstliche Abkühlung der Tropen [Pridobivanje energije iz toplote morja. Umetno hlajenje tropov], und über die Idee des deutschen Ingenieurs. Börner über einen speziellen Bugschiffstyp Eine neue Schiffstype. Das Kiemenschiff nach Ingenieur Boerner [Novi tip ladje. Ladja na škrge po inženirju Boernerju]. Die Artikel erschienen in der sonst eher literatur- und kunstaffinen Zeitschrift Der getreue Eckart. Es erschien in Wien, Berlin und Leipzig.

Potočnik veröffentlichte den Artikel und auch das Buch The Problem of Driving in the Universe unter dem Pseudonym Hermann Noordung. Bisher wurden mehrere Interpretationen des Pseudonyms Noordung geschrieben. Die erste Annahme ist, dass, weil er mit Deutschland sympathisierte (vielleicht deshalb trat er in die evangelische Gemeinde ein), in dem Brief von Dr. Hermans Schwägerin Ilse Potočnik Jasper schrieb an August Munda. Vielleicht hatte Potočnik Bedenken wegen seines militärischen Status als Kapitän im Ruhestand (Kapitän), der das Buch in Deutschland veröffentlichte. Der Raumfahrthistoriker Willy Ley äußerte sich 1963 dazu: „Vielleicht dachte er, sein tschechischer (?) Name würde in Berlin und Wien Bedenken hervorrufen, und wollte betonen, dass er nicht als österreichischer Offizier (im Ruhestand), sondern als Privatperson schreibe .“ Die Wendung des Pseudonyms Noordung ist das deutsche Wort Ordnung – Ordnung, mit der er möglicherweise das Universum und die darin herrschende universelle Ordnung gemeint hat.

2006 wurde in Vitanje, wo Hermans Großvater herkam, ein Gedenkraum für diesen Pionier der Raumfahrt eröffnet

Quelle: Kamra.si

Helfried Kraus

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