Zählung zu Vito Žurajs neuer Oper, die laut deutschen Kritikern mit der Musik „den Kern der Sache traf“.



Die slowenische Sopranistin Nika Gorič (rechts) spielt Aurelias Tochter Ana. Foto: Oper Frankfurt/Barbara Aumüller

Erstmals aufgeführt wurde die Neuheit am Sonntag in der ehemaligen Bockenheimer-Lagerhalle in Frankfurt, wobei eine slowenische Sopranistin eine der zentralen Rollen übernahm Nika Goric. Sie leitete die Aufführung Brigitte Fassbaenderer dirigierte Michael Wendebergund er übernahm die Rolle des Orchesters Ensemble Modern.

Der zweite Frühling bis zum Tod einer kranken Witwe
Österreichischer Librettist Händel Klaus er fasste die Geschichte nach der Arbeit zusammen von Thomas Mann Die Betrogene (Betrogen) aus dem Jahr 1953. Im Laufe der Geschichte folgen wir der Witwe Aurelia, die sich in eine viel jüngere Englischlehrerin verliebt und im Liebeskummer erfährt, dass sie an unheilbarem Krebs leidet.

Kritiker Bernd Künzig für den Südwestrundfunk bezeichnete die Uraufführung von Die Blüte als großen Erfolg für die moderne Oper. Unter anderem schrieb er, der Librettist habe auf die prahlerische Süße von Manns Geschichte verzichtet und stattdessen mit seinen charakteristisch kurzen Dialogen „das Kondensat dieser ebenso einfachen wie zart existenziellen Alltagstragödie„. Die Inszenierung rühmt sich als „Dialog der Körper im Raum“, und dem Komponisten ist laut Ensemble Modern ein perfekter Kontrapunkt gelungen. Laut dem Kritiker wächst die Musik, brodelt aus dunklen Tiefen, injiziert den Hauch des Todes in das klangliche Gedeihen und verwandelt sich schließlich in ein Requiem, das in ätherische Höhen zerfließt .


Die neuseeländische Mezzosopranistin Bianca Andrew spielt die zentrale Rolle der Witwe Aurelia.  Foto: Oper Frankfurt/Barbara Aumüller
Die neuseeländische Mezzosopranistin Bianca Andrew spielt die zentrale Rolle der Witwe Aurelia. Foto: Oper Frankfurt/Barbara Aumüller

Feiern Sie wie sein vielleicht großes Vorbild Richard Strauss
Wie sein vielleicht großes Vorbild Richard Strauss versteht es Vito Žuraj, die sprachlichen Bilder des Librettos in Klang zu übersetzen, zu vertonen,“, urteilte auch Künzig und fügte hinzu, dass die Neuheit eine erfreulich präzise Verständlichkeit des Textes von Klaus habe, die „Im neuen Musiktheater treffen wir uns leider zu wenig„. Blühens Werk mit fünf Hauptfiguren und einer meist vokalisierenden Chorbesetzung, die die Stimme einer unerbittlichen Natur darstellt, steht in der Tradition einer Ensembleoper. Darauf ist auch die tadellose Regie ausgerichtet, die das Werk inszeniert.“ganz aus dem Geiste der Gesangskunst„. Bernd Künzig schloss mit den Worten, es gehe um „ein großer Erfolg für die moderne Oper.

Kritiker Florian Balke aber es ist für die Zeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schrieb unter anderem, dass Žuraj Musik komponiert habe, die „treffend, in den Gesangslinien, den Szenen und dem Klavierauszug„Der Regisseur sagte der FAZ auch, dass er eine hervorragende Filmmusik geschaffen hat, von der die gesamte Kreation lebt.“enorme Kopfarbeit und ebenso viel EmotionLachen und Tragödie, Drama und Komödie, wie sich wieder herausstellte, liegen sehr nah beieinander,“, ergänzte Regisseurin Brigitte Fassbaender, eine ehemalige Opernsängerin.


2015 erhielt Vito Žuraj den Preis des Prešeren-Fonds, der ihm die Komposition Changeover einbrachte, für die er auch den ersten Preis beim Kompositionswettbewerb der Stadt Stuttgart erhielt.  Foto: BoBo
2015 erhielt Vito Žuraj den Preis des Prešeren-Fonds, der ihm die Komposition Changeover einbrachte, für die er auch den ersten Preis beim Kompositionswettbewerb der Stadt Stuttgart erhielt. Foto: BoBo

Vito Žuraj (1979, Maribor) schloss sein Kompositionsstudium an der Musikhochschule in Ljubljana ab, gefolgt von einem Aufbaustudium in Komposition und elektronischer Musik an der Hochschule für Musik „Carl Marie von Weber“ in Dresden. Er wurde auch in Karlsruhe und Frankfurt ausgebildet, und er lehrte auch in Karlsruhe.

2016 erhielt er den renommierten Claudio Abbado Composer Award, der von den Berliner Philharmonikern vergeben wird. Außerdem erhielt er den ersten Preis beim Kompositionswettbewerb der Stadt Stuttgart und den zweiten Platz beim Rostrum International Composer’s Tribune in Stockholm. Er arbeitet als Professor für Komposition und Musiktheorie an der Musikakademie Ljubljana.

Christoph Winter

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