Die Übersetzung wurde von einem österreichischen Verlag herausgegeben Otto Müller. Laut Schätzung von Wolfgang Huber-Lang von der österreichischen Presseagentur APA ist kein leichtes Buch, da es höchste Konzentration beim Lesen erfordert. Seiner Meinung nach könnte der Übersetzer den Roman auch so betiteln Verloren (Verloren).
„Seilwandern mit wenigen Stopps„
„Als Leser des Romans fühlt man sich schnell verloren. Denn die in Österreich lebende slowenische Autorin präsentiert im Großen, was ihr Siegertext im Kleinen enthielt: Andeutungen und Anspielungen, viele Schichten, die sich überlagern und wenig Gewissheit bieten, sprachliche Komplexität und inhaltliche Unschärfe. Eine Gratwanderung mit wenigen Stopps,“, urteilte Huber-Lang.
„Zunächst scheint es ein trockener „Bürokrat“ namens Ivo Jež zu sein, der bei einem Geburtstagsessen neben einem schüchternen Mädchen sitzt, das Erwachsenen vertraut, doch dann wird er immer aufdringlicher. Und schon ist man auf dem Holzweg, denn es wird nicht nur eine Geschichte über Verführung und Lolita. Der Igel, von seiner Frau verlassen und vom überheblichen Interesse des Studenten geschmeichelt, ist bereits mit der Rolle des Freundes des Vaters überfordert und klammert sich auf der Suche nach einem neuen Gefährten lieber an einen farblosen Arbeitskollegen.“ er fügte hinzu.
„Und das bringt Sie im Ministerium für Verkehr und Telekommunikation, Abteilung Raumfahrt, zwischen einen attraktiven Chef und seltsame Intrigen und Machtspiele zwischen Kollegen, Vorgesetzten und Untergebenen. Aber vielleicht befindest du dich in einer psychiatrischen Anstalt oder einfach nur in der Fantasie von Geschichtenerzählern wie Rita und Anja, denn im Fließtext sind immer wieder kurze und lange Passagen eines anderen Textes eingeflochten, was alles wieder in Frage stellt oder unterschiedliche Interpretationen möglich sind.“, schloss Wolfgang Huber-Lang.
2022, ein großes Jahr für Ana Marwan
Anna Marwan (1980, Murska Sobota) ist „hat letztes Jahr den Durchbruch geschafft“, betonten sie gegenüber der Agentur APA. Neben dem Kritikersiebenpreis für den Roman Zabubljena ji gibt es ein zweisprachiges Booklet Zähmen (Wechselkröte) brachte im selben Jahr den österreichischen Ingeborg-Bachmann-Preis. Ebenfalls im vergangenen Herbst wurde sie zur Nachfolgerin ernannt von Karl-Marcus Gauß als Chefredakteur und verantwortlicher Redakteur einer österreichischen Literaturzeitschrift Literatur und Kritik.
Ein Roman Vergessene erschien 2021 im Beletrina-Verlag, der auch eine slowenische Übersetzung des Debütromans der Schriftstellerin veröffentlichen wird, Der Kreis des Weberknechts (2019).
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