Der letzte Ministerpräsident der DDR ist gestorben

Im Alter von 96 Jahren ist der letzte Ministerpräsident der kommunistischen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Hans Modrow, über Nacht gestorben, teilte die deutsche Linkspartei Die Linke heute nach Angaben der deutschen Nachrichtenagentur dpa mit. Modrow führte die DDR von November 1989 bis April 1990.

Hans Modrow wurde kurz nach dem Mauerfall 1989 zum Präsidenten des DDR-Ministerrates gewählt, musste aber nach den ersten freien Wahlen nach nur fünf Monaten wieder zurücktreten. Er führte die DDR von November 1989 bis April 1990 und verhandelte nach dem Fall der Berliner Mauer mit der Bundesregierung die ersten Schritte zur deutschen Wiedervereinigung.

Mit dem Tod von Hans Modrow „verlor unsere Partei eine bedeutende Persönlichkeit“, sagten die Fraktionsvorsitzenden der Deutschen Linken. Dietmar Bartsch und der ehemalige Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi.

„Der friedliche Prozess der Herstellung der deutschen Einheit war eine seiner besonderen Verdienste. Dies wird sein politisches Vermächtnis bleiben“, schreiben Bartsch und Gysi in der Todesanzeige.

Nach der deutschen Wiedervereinigung saß Modrow von 1990 bis 1994 als Mitglied der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) im Deutschen Bundestag, die von 1989 bis 2007 in Deutschland operierte, als sie sich der neu gegründeten Linken (Die Linke) anschloss.

In der Zeit zwischen 1999 und 2004 vertrat Modrow die PDS auch im Europäischen Parlament.

Als Sozialist äußerte er sich mehrfach kritisch über das neuvereinigte Land. Mehrfach sagte er in Interviews, die Einheit Deutschlands sei zu schnell vollzogen, die DDR zu bedingungslos zusammengebrochen und zu einseitig als „Unrechtsstaat“ verurteilt worden, so dpa.

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Rebekka Albrecht

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