In Deutschland wurde eine Expertenkommission eingesetzt, um den Terroranschlag auf die israelische Delegation bei den Olympischen Spielen 1972 in München zu untersuchen, teilte das Bundesinnenministerium heute mit. Mit Unterstützung des Leibniz-Instituts für Zeitgeschichte untersuchen acht Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten die Vorfälle, die zum Anschlag geführt haben, und ihre Folgen.
Sie beschlossen, im vergangenen Herbst zum 50. Jahrestag des Attentats eine Untersuchungskommission einzurichten, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa.
„Es fehlt seit Jahren an Verständnis, Aufarbeitung, Transparenz und Verantwortungsübernahme“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Sie hält es für besonders wichtig, die Behandlung der Angehörigen der Opfer nach dem Attentat zu untersuchen.
„Hoffentlich bringt die Untersuchung Gerechtigkeit in die Geschichte“, sagte Ankie Spitzer, die Witwe des israelischen Fechttrainers Andrej Spitzer, der bei dem Angriff ums Leben kam.
Am 5. September 1972 stürmten palästinensische Terroristen die Athletenunterkünfte im Olympischen Dorf, erschossen zwei Männer und nahmen neun Geiseln. Rund 18 Stunden später endete ein Versuch, die Geiseln auf einem Flughafen bei München zu befreien, mit Blutvergießen.
Alle neun israelischen Geiseln, der Polizist Anton Fliegerbauer und fünf Attentäter starben.
Ziel des Anschlags sei es gewesen, mehr als 200 Gefangene in Israel und die in Deutschland inhaftierten deutschen Linksextremisten Andreas Baader und Ulrike Meinhof zu befreien, heißt es weiter bei der dpa.
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