Die Bayern befinden sich seit mehr als einem Monat in einer schweren Krise, der auch ein Trainerwechsel nicht geholfen hat. Nachfolger von Julian Nagelsmann wurde Thomas Tuchel, der nur zwei von sieben Spielen gewann.
Der deutsche Serienmeister schied im Pokal zwar gegen Freiburg aus, im Viertelfinale der Champions League war Manchester City aber besser (3:0 und 1:1). Am Mittwochabend in der Allianz Arena zeigten sie ein engagiertes Spiel und verschwendeten viel Energie, die Mainz in der zweiten Halbzeit bestens kannte. Sie verloren zum dritten Mal in Folge in der Meisterschaft in der Mewa Arena.
Mane traf nach einem Rekord-Elfmeter
In der ersten Halbzeit war von einem Einbruch der Führungsmannschaft nichts zu spüren. Sadio Mane erhielt eine Rekordstrafe in der 123-jährigen Vereinsgeschichte – 350.000 Euro – nachdem er Leroy Sane nach dem Hinspiel in Manchester geschlagen hatte, diesmal in der Startelf. Der Senegalese schüttelte nach einer Viertelstunde das Netz, befand sich nach einem Pass von Jamal Musiala aber in verbotener Position.
In der 29. Minute passte Joao Cancelo von links vors Tor, wo Mane den Ball aus kurzer Distanz mit dem Kopf ins Netz drückte, um die in der ersten Halbzeit deutlich besseren Bayern in Führung zu bringen.
Ajorque startete die Mainzer Show
Doch im Laufe des Spiels wurden die eifrigen einheimischen Fußballer immer gefährlicher. Nach einer Freistoßflanke in der 65. Minute schoss Jae-Sung Lee wuchtig, Yann Sommer lenkte den Ball ab, und der überragende Stürmer Ludovic Ajorque köpfte ihn aus drei Metern ins Netz.
Anämisch und abgelenkt gaben die Bayern komplett nach. Leandro Barreiro traf in der 71. Minute nach einem Pass von Karim Onisiwa mit dem rechten Fuß. Der eingewechselte Aaron Martin sorgte in der 79. Minute mit einem herrlichen Linksschuss aus 15 Metern für den Endstand.
Tuchel versuchte, mit Einwechslungen an Tempo zu gewinnen. Matthys Tel, Ryan Gravenberch, Serge Gnabry und Sane kamen, aber das Spiel war völlig zerrissen, keine einzige Chance, sie zu Fall zu bringen.
Kahn hatte nicht das Gefühl, um den Titel zu kämpfen
„Welches Team kämpft um den Titel des Deutschen Meisters? Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir es in diesem Spiel waren. Der Ansatz war nicht richtig. Die zweite Halbzeit war desaströs“, ärgerte sich Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn, der mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic das Spiel auf der Tribüne verfolgte. Beide haben bereits harsche Kritik einstecken müssen und werden in den kommenden Wochen noch viel mehr bekommen.
Tuchel: Auf dem Platz zeigen wir das Bild einer Mannschaft, die in dieser Saison schon 80 Spiele absolviert hat
Ex-Brillanttorwart Kahn betonte, dass Trainer Tuchel keine Schuld an der extrem schlechten Situation trage. „Mit der Leistung in der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Bis zum 1:1 hatte ich kein schlechtes Gefühl. Nachdem wir zurückgefallen waren, hatten wir nicht die Kraft, umzukehren. Auf dem Feld zeigen wir das Bild einer Mannschaft, die in dieser Saison bereits 80 Spiele bestritten hat. Vor dem Tor sind wir nicht wirksam. Es ist schwer, mehr als ein Tor zu erzielen, und die Punkte rutschen auf dem Fließband dahin. Die Spieler sind körperlich und geistig erschöpft. Wir spielen die meiste Zeit des Spiels gut, aber dann vergeuden wir in ein paar Minuten alles“, zeigte sich Tuchel deprimiert bei der Pressekonferenz, die mehr als eine Viertelstunde unangenehme Fragen von Vertretern der Siebten Macht beantwortete.
Borussia erwischte schon vor dem ersten Pfiff des Schiedsrichters einen heftigen Start
Als die Borussen im Westfalenstadion ankamen, verfolgten sie das Spiel in Mainz und die Stimmung war schon vor dem Spiel gegen die Eintracht super. Schon vor Beginn des Meetings waren sich die Fans sicher, dass ihnen der Titel in dieser Saison nicht entgleiten würde.
Nach dem Unentschieden der Bayern gegen Hoffenheim in der vergangenen Woche holten die Schwarz-Gelben selbst nach 2:0-Führung zur Pause und 60 Minuten Überzahl nur einen Punkt gegen Stuttgart.
Malen bestätigte seine hervorragende Form mit zwei Toren
Dortmund hat schnell gezeigt, dass sie den Fehler der letzten Woche nicht wiederholen werden. Jude Bellingham nutzte in der 19. Minute einen Pass von Julian Brandt, bis zum Ende der ersten Halbzeit sorgten Donyell Malen und Mats Hummels für hohen Vorsprung, der vier Minuten vor der Pause per Kopfball traf.
Der verspielte Malen traf in der 66. erneut und bestätigte endgültig seinen Sprung an die Tabellenspitze. Die Eintracht war machtlos.
Sehr günstiger Zeitplan bis zum Ende der Saison
In der Saison sind noch fünf Runden zu absolvieren. Am Freitag empfängt Borussia das ums Überleben kämpfende Bochum, das einzige weitere Auswärtsspiel findet in Augsburg statt. Im Westfalenstadion haben die Schwarz-Gelben neun Spiele gewonnen und es ist kaum zu glauben, dass Wolfsburg, Gladb und Mainz überraschen könnten.
Runde 29:
AUGSBURG – STUTTGART 1:1 (1:0)
Weiß am 8.; Endo 78.
MAINZ – BAYERN 3:1 (0:1)
Ajorque 65., Barreiro 73., Martin 79.; Mähne 29.
Mainz: Zentner, Hanche-Olsen, Bell, Fernandes (83./Hack), Widmer, Barreiro, Kohr (64./Stach), Caci (46./Aaron), Onisiwo, J.-S. Lee (77./Barkok), Ajorque (77./Ingvartsen).
Bayern: Sommer, Stanišić, Upamecano, de Ligt, Joao Cancelo, Davies (9./Mazraoui), Goretzka, Kimmich (75./Gravenberch), Musiala (80./Gnabry), Müller (75./Tel), Mane (80. /Vernünftig).
Richter: Felix Zwayer
HOFFENHEIM – KÖLN 1:3 (0:2)
Dolberg 94.; Kainz 18., Selke 39., Thielmann 92.
BOCHUM – WOLFSBURG 1:5 (0:3)
Broschinski 69.; Svanberg 10., 56., Kaminski 21., Wimmer 33., Waldschmidt 77.
Wind (Wolfsburg) verschwendete in der 77. einen 11-Meter.
Hertha – WERDER BREMEN 2:4 (0:2)
Ngankam 68., Lukebakio 79./11-m; Ducksch 6., 27., 51., Weiser 63.
BORUSSIA (D) – EINTRACHT 4:0 (3:0)
Bellingham 19., Malen 24., 66., Hummels 41.
Borussia (D): Kobel, Ryerson, Hummels, Schlotterbeck (25./Süle), Guerreiro (70./Wolf), Can, Bellingham (77./Özcan), Brandt (70./Reus), Malen, Adeyemi Haller (77./Moukoko) .
Eintracht: Trapp, Tuta, Hasebe (71./Gebuhr), Lenz, Buta, Rode (52./Borre), Sow, Knauff (46./Kamada), Dina Ebimbe (84./Alidou), Götze, Kolo Muani (70./Aaronson).
Richter: Deniz Aytekin
Sonntag um 15:30 Uhr:
FREIBURG – SCHALKE
Um 17.30 Uhr:
BAYER LEVERKUSEN – RB LEIPZIG
Um 19.30 Uhr:
BORUSSIA (M) – UNION BERLIN
„Möchtegern-Kommunikator. Zertifizierter Unruhestifter. Foodaholic. Bacon-Liebhaber.“