Die slowakische Polizei hat festgestellt, dass der slowakische Premierminister Eduard Heger das ursprüngliche Ziel eines Rechtsextremisten war, der letzte Woche vor einer LGBTI-Bar in Bratislava einen jungen Mann mit einer Waffe tötete und eine Kellnerin schwer verletzte. Das gab Polizeichef Štefan Hamran am Dienstagabend bekannt, berichtet die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
BRATISLAVA
> Vor dem Angriff vor dem Club am vergangenen Mittwoch näherte sich der bewaffnete 19-Jährige zunächst mehrmals der Privatwohnung von Heger. Da der konservative Politiker nicht zu Hause war, ging er zum zweiten Platz seiner Liste – zum Gebäude, in dem Treffen orthodoxer Juden stattfinden.
Da es ihm auch dort nicht gelang, einen Anschlag zu verüben, beschloss er, den Besitzer einer nahegelegenen LGBTI-Bar zu erschießen. Er habe zwei Männer getötet und eine Frau verletzt, berichtet die slowakische Nachrichtenagentur Tasr.
Anschließend veröffentlichte er mehrere Hassbotschaften und eine Art Manifest mit homophoben und antisemitischen Inhalten in sozialen Netzwerken und beging schließlich Selbstmord.
Nach dem Angriff wurden im Land mehrere Protestkundgebungen gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten organisiert. Auch die konservativ-populistische Partei Olano von Ministerpräsident Heger erntet Kritik. Tatsächlich haben sich einige ihrer Abgeordneten wiederholt abfällig über Homosexuelle geäußert.
Nach der heutigen Sitzung des slowakischen Sicherheitsrats, den er aufgrund des Anschlags einberufen hatte, verurteilte Ministerpräsident Heger diesen als Angriff auf eine demokratische Gesellschaft, die Vielfalt respektiert. Er kündigte an, auch auf EU-Ebene auf die Regulierung sozialer Netzwerke bei Hassreden aufmerksam zu machen.
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