Die von der Polizei in Genf wegen Verkehrsbehinderung am Flughafen festgenommenen Klimaaktivisten sind freigelassen worden. Unter ihnen war ein Slowene, und laut Greenpeace Slowenien wurden sie 30 Stunden lang festgehalten.
Klimaaktivisten protestierten gegen eine Privatjet-Verkaufsmesse am Flughafen. Der Verkehr kam zwischen 11:30 und 12:40 Uhr aufgrund der Menschenansammlung auf der Landebahn des Flughafens zum Erliegen. In dieser Zeit konnten sieben Flugzeuge nicht auf dem Flughafen landen und wurden nach Zürich und Lyon umgeleitet, teilte der Genfer Flughafen mit. Die Polizei nahm sie wegen Verkehrsbehinderung fest und ließ sie nach 30 Stunden wieder frei. Unter den 103 Aktivisten war auch ein Slowene.
Die Umweltorganisationen Greenpeace, Stay Grounded, Scientist Rebellion und Extinction Rebellion schrieben am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung, dass rund hundert Klimaaktivisten aus 17 Ländern die Privatjet-Verkaufsmesse European Business Aviation Convention and Exhibition (EBACE) gestört hätten. Ungefähr zehn Polizisten griffen ein und entfernten die Demonstranten, darunter auch diejenigen, die sich an die Flugzeuge gekettet hatten.
Greenpeace betonte bereits am Mittwoch, dass die Aktivisten den Flughafen nicht blockiert hätten. „Entgegen vielen irreführenden Medienberichten haben die Aktivisten nie einen Fuß auf die Rollwege oder Start- und Landebahnen des Flughafens gesetzt. Die Aktivisten haben deutlich gemacht, dass sie nie die Absicht hatten, den kommerziellen Flugverkehr am Flughafen Genf zu behindern“, erklärten sie.
Gleichzeitig machten sie erneut auf die Umweltverschmutzung durch Privatflugzeuge aufmerksam und forderten deren Verbot.
Proteste zur Unterstützung von Klimaaktivisten
Deutsche Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Mittwoch in sieben Bundesländern die Wohnungen von Klimaaktivisten der Gruppe „Last Generation“ durchsucht. Die Razzia steht im Zusammenhang mit mehreren Straftaten von sieben Tatverdächtigen, die angeblich eine „kriminelle Vereinigung“ gegründet oder unterstützt haben.
Nach der Razzia riefen Aktivisten in mehreren Städten, darunter Berlin und München, zu Protestmärschen auf. Eine Kundgebung in der deutschen Hauptstadt am Mittwochabend zog Hunderte Menschen an, die bisher größte Kundgebung der Gruppe, sagten Aktivisten.
Die Gruppe habe zudem zahlreiche Spenden erhalten, schrieben sie in einer Erklärung und fügten hinzu, dass sie die Proteste fortsetzen werde. „Wir merken, dass wir viel Unterstützung bekommen. Unser Protest wächst und wir werden ihn weiter ausbauen, denn wir machen das nicht aus Spaß“, sagte der Aktivist der ARD. Raphael Thelen.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft München und des Bayerischen Landeskriminalamtes standen die Razzien im Zusammenhang mit einer Reihe von Strafanzeigen gegen Mitglieder der Gruppe seit dem vergangenen Jahr. Sieben Tatverdächtigen im Alter zwischen 22 und 38 Jahren wird die Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Die Gruppe hat inzwischen bestritten, sich an kriminellen Aktivitäten beteiligt zu haben. Unterstützt wurden die deutschen Aktivisten auch von den Mitgliedern des österreichischen Ablegers, die in einer Erklärung an die österreichische Presseagentur APA schrieben, dass sie voll und ganz mit der Schwesterorganisation in Deutschland solidarisch seien.
Die Gruppe „Last Generation“ hat mit ihren Aktivitäten in der Vergangenheit immer wieder den Verkehr in Berlin und anderen Städten des Landes behindert, letzte Woche hielten sich einige von ihnen auch auf Berlins Straßen fest. Aktivisten sagen, ihr Handeln sei entscheidend, um Druck auf die Bundesregierung auszuüben, entschiedener gegen die Klimakrise vorzugehen.
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