Nach einem schweren Patzer der Bayern-Spieler machte Borussia Dortmund am Tag darauf seinen Job und holte auswärts in Augsburg die volle Punktzahl und rückte damit eine Runde vor Ende der Meisterschaft an die Spitze der Bundesliga. Er war ein Mann der Entscheidung Sébastien Hallerder nach weniger als einer Stunde Spielzeit das erste Tor in der WWK Arena erzielte.
Konkret in der 59. Minute, als er den Ball mit einem Diagonalschuss auf den Boden hinter den hilflosen Tomas Koubek am linken Pfosten schickte. Der Sieg des Ruhrriesen wurde am Ende des Spiels von demselben Spieler bestätigt.
In der 84. Minute traf er nach einer Flanke von Ersatzspieler Marco Reus aus kurzer Distanz ins leere Tor. Für den Endstand sorgte in der 94. Minute Julian Brandt, der nach einem schönen Spielzug ins rechte untere Eck traf. Ab der 38. Minute spielte Augsburg ohne den gesperrten Felix Uduokhai.
Am kommenden Samstag empfängt die Borussia Mainz. Wenn sie jubelt, freut sich Dortmund über den ersten deutschen Titel seit Mai 2012, als Jürgen Klopp Trainer war.
Gnabry krönte die große Überlegenheit der Bayern
In der ersten Halbzeit des Spiels zwischen Leipzig und den Bayern deutete überhaupt nichts auf einen Sieg der Roten Bullen hin. Bayern war der bessere Klassenrivale. In der 18. Minute parierte Leipzigs Torhüter Janis Blaswich nach einem Schuss von Thomas Müller glänzend.
In der 25. Minute erledigte Müller einen guten Job von Serg Gnabry, der Willy Orban abschüttelte und einen kraftvollen Rechtsschuss von links abfeuerte. Er schickte den Ball vom Pfosten ins Netz.
Nach einer halben Stunde Spielzeit traf Jamal Musiala das Außennetz. Die 2:0-Führung hing in der Luft, da die Gäste völlig hilflos waren.
Sommer griff innerhalb von zwei Minuten dreimal ein
Leipzig wachte in der 34. Minute auf. Dominik Szoboszlai wärmte die Handflächen von Yann Sommer mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze. In der nächsten Minute versuchte es der hervorragende Stürmer Christopher Nkunku von links, doch der Schweizer wurde erneut im Bayern-Tor gefangen. Auch er bewies sein Können mit einem Par nach dem Kopfball von Dani Olmo. Kurz vor der Pause verfehlte Kingsley Coman seinen Kopfball aus guter Position knapp am Tor.
Laimer durchkreuzte die Pläne seiner neuen Teamkollegen
Zu Beginn der Wiederaufnahme versuchten die Bayern, das Spiel zu beruhigen. Er drückte nicht mehr, Leipzig hatte immer mehr Ballbesitz. In der 65. Minute kam es zu einem Eckball der Bayern, nach abgefälschtem Ball kam es zu einem Vier-gegen-eins-Konter der Red Bulls. Joao Cancelo blockte den Schuss von Nkunku, der Ball prallte jedoch zu Konrad Laimer, der ihn mit dem rechten Fuß unter die Latte zum 1:1 traf.
Der 25-jährige österreichische Nationalspieler wird ab 1. Juli für die Bayern spielen. Diesmal war er der Mann des Spiels. Er lief viel und spielte fehlerfrei im Mittelfeld.
Nkunku und Szoboszlai trafen vom Elfmeterpunkt aus
Trainer Marco Rose schickte außerdem Kevin Kampl und Emil Forsberg ins Spiel. Er hatte das Gefühl, dass er für eine Überraschung sorgen könnte, da die Gastgeber zunehmend nachgaben.
Eine Viertelstunde vor Schluss trat Benjamina Pavard im Strafraum auf Nkunku. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte sofort auf den weißen Fleck. Nkunku brachte Leipzig mit einem wuchtigen Schuss durch die Tormitte in Führung.
Fünf Minuten vor Schluss fälschte Noussair Mazraoui den Ball im Strafraum nach einem Eckball mit der Hand ab. Leipzig hatte den zweithöchsten verfügbaren Elfmeter. Szoboszlai besiegelte das Schicksal der Bayern mit einem kraftvollen Schuss ins linke untere Eck.
Die Roten Bullen haben ihr Ticket für die Champions League gelöst
Enttäuschte Bayern-Fans verließen das Stadion noch lange vor Spielende. Die Enttäuschung war groß, aber Leipzigs erster Sieg in der Allianz Arena war völlig verdient. Die Red Bulls spielten entspannt und sicherten sich auch in der nächsten Saison ihren Platz in der Champions League.
„In der Pause hatten wir das Gefühl, dass wir die Wende schaffen könnten. In der ersten Halbzeit haben wir sehr schlecht gespielt, wir haben viele Bälle verloren. Nach dem 1:1-Unentschieden haben wir Selbstvertrauen gewonnen. Wir haben die Chance gespürt, zu gewinnen„, freute sich Trainer Rose.
Tuchel: Wir haben Leipzig sehr zum Sieg verholfen
„Ich habe keine wirkliche Erklärung dafür, warum wir in der zweiten Halbzeit so schlecht gespielt haben. Nach der ersten Halbzeit führten wir verdientermaßen, es hätte 2:0 stehen können. Nach den guten letzten Wochen dachte ich immer noch, dass wir viel besser spielen würden. In der zweiten Halbzeit standen wir schlecht auf dem Feld, wir verloren Bälle, es folgten technische Fehler. Wir haben Leipzig sehr zum Sieg verholfen. Ich vertrage Niederlagen nicht besonders gut. Es war ein großer Rückschritt„, sagte Tuchel auf der Pressekonferenz.
Müller: Immer wenn die Bayern nicht oben sind, stimmt etwas ganz und gar nicht
„Wir führten mit 1:0 und hatten einen Eckball, kassierten aber ein Gegentor durch einen Vier-gegen-eins-Konter. In der zweiten Halbzeit waren wir sehr schlecht. Wir haben zu viele Fehler gemacht und Leipzig gewinnen lassen. Wir gaben ihnen einen Konter und zwei Strafen. Wenn Borussia die letzten beiden Spiele gewinnt, werden sie den Titel gewinnen und wir werden ihnen gratulieren. Immer wenn die Bayern nicht an der Spitze stehen, stimmt etwas ganz und gar nicht„, betonte Müller.
Salihamidžić besteht darauf, dass der Trainerwechsel der richtige Schritt war
Sportdirektor Hasan Salihamidžić musste bereits viel Kritik einstecken, am 30. Mai wartet er auf seine Verteidigung vor dem Vereinsvorstand. Vor der Weltmeisterschaft in Katar hatten die Bayern einen Vorsprung von neun Punkten vor Borussia Dortmund.
„Ich war vor dem Spiel optimistisch. Wir haben uns gut auf das Spiel vorbereitet. Wir haben eine halbe Stunde lang sehr gut gespielt, aber dann haben wir immer mehr aufgegeben. Wir sind nach einer solchen Leistung sehr enttäuscht. Jetzt haben wir kein Schicksal mehr in unseren Füßen,„dachte der ehemalige Vertreter von Bosnien und Herzegowina, der im Mai 2001 in Mailand mit den Bayern die Champions League gewann.
Julian Nagelsmann schaltete Paris SG im März im Achtelfinale der Champions League souverän aus, musste aber nach der Niederlage in Leverkusen gehen, da die Bayern ihre Führung in der Meisterschaft verloren.
„Ich denke immer noch, dass der Trainerwechsel der richtige Schritt war. Tuchel hat sehr gut mit der Mannschaft zusammengearbeitet, auch wenn jetzt alles zeigt, dass wir keine Lorbeeren gewinnen werden. Jeder Trainer braucht etwas Zeit, um die Mannschaft nach seinen Wünschen vorzubereiten. Es ist schwierig, innerhalb von sieben Wochen ein erfolgreiches Mosaik zusammenzustellen, nachdem im März alles nicht nach Plan gelaufen ist. Wir haben ein sehr gutes Team, das darauf ausgelegt ist, Lorbeeren zu gewinnen. „Wir können nicht jedes Jahr an der Spitze sein“, fügte Salihamidžić hinzu.
Runde 33:
FREIBURG – WOLFSBURG 2:0 (0:0)
Günter 71., Petersen 75.
RK: Höfler 93./Freiburg
HOFFENHEIM – UNION BERLIN 4:2 (2:1)
Bebou 22., Kramarić 36./11-Meter, 90., Dabbur 99.; Doeki 45., Laidouni 95.
HERTHA – BOCHUM 1:1 (0:0)
Tousart 63.; Schlotterbeck 94.
SCHALKE – EINTRACHT 2:2 (1:1)
Terodde 1., Polter 85.; Kamada 21., Tuta 59.
WERDER BREMEN – KÖLN 1:1 (0:1)
Schmidt 73.; Tigges 36.
BAYERN – RB LEIPZIG 1:3 (1:0)
Gnabry am 25.; Laimer 65., Nkunku 76./11. Meter, Szoboszlai 86./11. Meter
Bayern: Sommer, Mazraoui (87./Mane), Pavard, de Ligt, Joao Cancelo (87./Upamecano), Kimmich, Goretzka (70./Gravenberch), Musiala, Coman (77./Tel), Gnabry (70./Sane ), Müller.
Leipzig: Blaswich, Simakan (46./Henrichs), Orban, Gvardiol (87./Klostermann), Halstenberg, Laimer, Haidara (69./Kampl), Szoboszlai, Olmo (87./Diallo), Silva (69./Forsberg), Nkunku.
Richter: Deniz Aytekin
MAINZ – STUTTGART 1:4 (1:1)
Ingvartsen 23.; Endo 41., Guirassy 64., Führich 78., Coulibaly 91.
AUGSBURG – BORUSSIA (D) 0:3 (0:0)
Haller 59, 84, Brandt 94.
RK: Uduokhai 38./Augsburg
Augsburg: Koubek, Pedersen (46./Colina), Gouweleeuw, Uduokhai, Renato Veiga, Dorsch, Rexhbecaj (62./Cardona), Engels, Demirović (85./Maier), Yeboah (40./Bauer), Beljo (62./ Berisha).
Borussia (D): Kobel, Wolf, Süle, Hummels (91./Schlotterbeck), Ryerson, Can, Brandt, Guerreiro (80./Reus), Malen (92./Reyna), Adeyemi (72./Özcan), Haller.
Richter: Tobias Welz
BAYER LEVERKUSEN – BORUSSIA (M) 2:2 (2:0)
Adli 15., Demirbay 20.; Hofmann 58., Stindl 90.
RK: Hincapie 94./Bayer Leverkusen
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