Viele kroatische Tourismusmitarbeiter fragen sich, was mit der Saison passiert. Es fing gut an und dann hörte alles auf. Wo bleibt nun dieser versprochene Touristenansturm?
Der Höhepunkt der Touristensaison in Kroatien scheint trotz der guten Besucherzahlen im Juni schlechter zu verlaufen, als unsere südlichen Nachbarn gehofft hatten. Slobodna Dalmacija schreibt, dass es immer mehr Unterkünfte gibt und es immer schwieriger wird, diese mit Last-Minute-Angeboten zu füllen. Gleichzeitig fügt N1 Zagreb hinzu: „Wir haben unsere besten Gäste sehr enttäuscht.“
Der Hauptgrund ist nicht überraschend: hohe Preise. Sowohl in den Geschäften als auch in der Gastronomie und im Dienstleistungsgewerbe sind die Preise in diesem Jahr sprunghaft angestiegen, und dank der sozialen Netzwerke hat sich dies schnell herumgesprochen. Urlaub in Kroatien ist inzwischen selbst für Bewohner von viel reicheren Ländern als Kroatien nicht mehr erschwinglich.
Im gesamten Mittelmeerraum ist der Sommerurlaub teurer, doch gerade bei unseren südlichen Nachbarn sind die Preise unvorstellbar hoch geworden und die Kritik daran wird immer lauter. Die Nachricht darüber, wie teuer Kroatien ist, wurde zum Thema vieler europäischer Medien. Das deutsche Portal Frankfurter Rundschau schreibt, dass die Preise in Kroatien „von Tag zu Tag steigen“ und dass viele Touristen daher nicht beabsichtigen, zurückzukehren. Solche und ähnliche Artikel seien eher „schlechte Werbung“ für Kroatien, wie N1 Zagreb schreibt, was dazu führen werde, dass immer weniger Gäste an die Adria zurückkehren.
Nach Schätzungen kroatischer Experten, die das deutsche Portal zitiert, sind die Kosten für Unterkünfte an der kroatischen Küste in den letzten zwei Jahren um etwa 30 Prozent gestiegen. Kroatien ist mittlerweile teurer als Spanien und Griechenland.
Selbst eine Kugel Eis ist für viele Touristen teuer geworden. Deutsche Touristen geben an, an der kroatischen Küste sieben Euro für zwei Kugeln Eis bezahlt zu haben. Eine vierköpfige Familie würde während eines einwöchigen Urlaubs allein für Eis hundert Euro ausgeben. Teureres Eis gibt es nur in Japan.
Schuld an dem Preisanstieg ist nicht nur die hohe Inflation, sondern auch der Preisanstieg nach der Einführung des Euro zu Jahresbeginn.
Neben hohen Preisen schrecken manche Touristen auch durch strenge Regeln ab. In Dubrovnik werden Besucher mit einer Geldstrafe von 265 Euro belegt, wenn sie Koffer mit Rädern durch die verwinkelten und gepflasterten Straßen der Altstadt schleppen, in Split mit 300 Euro für Essen und Trinken in öffentlichen Bereichen und mit 150 Euro für einen Spaziergang durch die Stadt im Badeanzug.
Nicht verpassen: der Journalist aus der IN-DEPTH-Kolumne Staš Zgonik sprach mit Dr. Josip Mikulić, einem der größten kroatischen Tourismusexperten. Wie gerechtfertigt sind die Preiserhöhungen, wie wichtig sind die Gäste für Kroatien für uns Slowenen und warum können sich immer mehr Kroaten keinen Urlaub im eigenen Land leisten?
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