Dinos‘ Geschäft unter der Beobachtung des deutschen Eigentümers

Dem Unternehmen Dinos, einem der größten Abfallsammler und -verarbeiter auf unserem Boden, geht es von Jahr zu Jahr schlechter. Unseren Quellen zufolge besteht auch Grund zu der Annahme, dass einige Geschäfte des Unternehmens höchst fragwürdig sind. Diese werden nun von Dinos‘ Eigentümer, dem deutschen Konzern Scholz Holding, einem der größten Abfallverarbeiter Europas, überprüft. Mitte letzten Jahres erwarb die japanische Toyota Tsusho Corporation einen 40-prozentigen Anteil an der Scholz Holding. Damit ist Dinos indirekt auch in das Miteigentum eines bedeutenden japanischen Konzerns übergegangen.

Verdacht auf Betriebsübergang

Im Fokus von Scholz‘ Beobachtung steht unter anderem die Firma RSV, die wie Dinos in der Abfallwirtschaft tätig ist. Ein Teil des Geschäfts von Dinos soll an RSV übertragen werden. Genauer gesagt vermuten unsere Quellen, dass Dinos einen Teil des Geschäfts auf der Abfalleinkaufsseite an RSV abtreten soll. Gleichzeitig fungiert RSV auch als Abnehmer der Altwaren von Dinos. Das Unternehmen ist ansonsten nicht mit Dinos verbunden. Er ist der Direktor und Eigentümer von RSV Matjaž Pavčičehemaliger Direktor des Celje-Bauunternehmens Ingrad Gramat, der bankrott ist.

Präsident des Dinos-Vorstands Damijan Zorko erklärte, dass sie seit mehreren Jahren mit RSV Geschäfte sowohl in der Beschaffung als auch im Verkauf von nichtmetallischen Abfällen tätigen, den Umfang der Geschäfte jedoch „aus Geschäftsgeheimnissen und dem Schutz unserer Daten“ nicht offenlegen wollte Geschäftspartner“. Pavčič sagte, dass RSV im vergangenen Jahr etwa die Hälfte aller Einnahmen mit Dinos erwirtschaftete, die sich auf insgesamt 1,7 Millionen Euro beliefen. Er betonte, dass RSV nicht als Vermittler im Geschäft auftritt, sondern dass Dinos Abfälle von seinem Unternehmen kauft und diese gleichzeitig an dieses verkauft. Sie kooperieren größtenteils mit Dinos, weil er regelmäßig zahle, erklärte Pavčič. Von knapp über 30.000 Euro im Jahr 2009 stiegen die Erlöse aus RSV-Verkäufen bis 2012 auf 3,3 Millionen Euro, im darauffolgenden Jahr sanken sie jedoch um gut eine Million Euro.

Über die genannten Informationen und Unregelmäßigkeiten will Scholz nicht spekulieren. „Sollten Unregelmäßigkeiten im internen Kontrollprozess festgestellt werden, werden wir umgehend alle Maßnahmen ergreifen und die Interessen der Eigentümer gesetzeskonform wahren“, beantwortete Scholz unsere Pressefragen. Dasselbe hat uns auch Zorko erzählt. Dabei betonte er, dass ein Vorstandsmitglied für die Geschäfte mit RSV verantwortlich sei Kristijan Mlinar. Wir richteten journalistische Fragen an ihn, erhielten aber mehrere Tage lang keine Antworten.


Die Gehälter wurden um zehn Prozent gekürzt

Wie Dinos letztes Jahr Geschäfte gemacht hat, verriet Zorko nicht, da die geprüften Aussagen noch nicht bekannt sind. Er erklärte jedoch, dass sich Dinos wie alle Unternehmen der Branche in einer schwierigen Marktsituation befinde. Neben den stark gesunkenen Rohstoffpreisen, die sich stark auf die Gewinne auswirkten, hob er das schwierige Geschäftsumfeld in Slowenien hervor. „Um unsere Abläufe zu rationalisieren, waren wir gezwungen, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Zorec. Damit bestätigte er unsere Information, dass die Löhne der Mitarbeiter im vergangenen Jahr um zehn Prozent gekürzt wurden. Darüber hinaus sollten auch die Entschädigungen für Transport- und Mittagessenskosten für Arbeitnehmer gekürzt werden. Öffentlich zugänglichen Daten zufolge gingen die Umsatzerlöse im Jahr 2013 um 13 Prozent zurück, während sich der Gewinn im betrachteten Zeitraum halbierte und bei 853.000 Euro lag.

Scholz konsolidierte den Besitz von Dinos im Jahr 2012. Wie wir in Dnevnik enthüllten, zahlten die Deutschen 11,9 Millionen Euro oder 850 Euro pro Aktie an Ivan Tkalac, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Dinos, für eine 51-prozentige Beteiligung an Euro Trend. Das waren fast 500 Euro mehr, als das Gericht den Kleinaktionären aufgrund des Unternehmensausstiegs im Jahr 2008 eine Abfindung je Aktie zugesprochen hatte.



Swanhilde Arbeit

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