Der deutsche Bundespräsident forderte eine gerechte Verteilung der Migranten in Italien – Megaphon

Heute besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Begleitung seines italienischen Kollegen Sergio Mattarella Sizilien und forderte eine gerechte Verteilung der in Europa ankommenden Migranten. Gleichzeitig warnte er, dass sowohl Deutschland als auch Italien am Rande der Kapazitätsgrenze stünden, berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.

„Wir brauchen eine gerechte Verteilung in Europa und eine bessere Kontrolle und Sicherheit an unseren Außengrenzen“, sagte Steinmeier vor seinem Besuch in Sizilien in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera.

„Auch Deutschland steht vor einer großen Zuwanderung“, betonte er und forderte humane und nachhaltige europäische Lösungen. „Wir müssen danach streben, die Auslastung nachhaltig zu gestalten und die Zahl der Ankünfte zu verringern“, fügte er hinzu.



Ziel des zweitägigen Besuchs ist es, die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien zu stärken. Am Donnerstag wird Steinmeier außerdem eine Wohltätigkeitsorganisation für Migranten besuchen. Steinmeier besuchte Italien, nachdem Berlin letzte Woche bekannt gegeben hatte, dass es die Aufnahme von Asylbewerbern aus Italien im Rahmen des Europäischen Freiwilligen-Solidaritätsmechanismus eingestellt habe.

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser erklärte, das Aufnahmeverfahren sei gestoppt worden, „weil Italien keine Bereitschaft gezeigt hat, Menschen gemäß den Bestimmungen der Dublin-Verordnung wieder aufzunehmen“. Der Zweck des freiwilligen Solidaritätsmechanismus für die Überstellung von Migranten innerhalb der EU besteht ansonsten darin, den Druck auf die Mitglieder mit der höchsten Migrationsbelastung, beispielsweise Italien oder Griechenland, zu verringern.

Nach Angaben des Innenministeriums in Rom sind seit Jahresbeginn mehr als 130.000 Menschen in Italien angekommen, im Vergleich zu rund 68.200 im Vorjahreszeitraum. Allein letzte Woche kamen innerhalb von drei Tagen rund 8.500 Migranten auf der Insel Lampedusa an.

Christiane Brandt

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