Stefan Horngacher ist ein ehemaliger österreichischer Top-Skispringer, der von der Saison 1987/88 bis 2001/02 in der Spitzenklasse unterwegs war. Nach dem Ende seiner Wettkampfkarriere wagte er den Schritt ins Traineramt, wo er noch größere Erfolge feierte. Die große Bühne betrat er 2016, als er die Führung der Polen übernahm. Auf dem Trainerstand feiert er sich als äußerst pragmatischer Mann, allen anderen Teilnehmern des Springzirkus gegenüber ist er jedoch sehr respektvoll.
Auch bei der Leitung der Nationalmannschaft pflegt er Pragmatismus. Er ist ein großer Befürworter der sogenannten deutschen Sprungschule, bei der die Teilnehmer etwas höher in der Luft fliegen und nach dem Sprungbrett nicht so aggressiv sind. Im Gegensatz zu den meisten Trainern sucht er keine Kompromisse mit einzelnen Konkurrenten, weshalb manche Leute Probleme mit ihm haben. Während seiner drei Jahre in Polen war Maciej Kot unter seiner Führung völlig verloren, und Markus Eisenbichler, der in den letzten Jahren größtenteils die treibende Kraft der German Eagles war, wurde aus der deutschen Nationalmannschaft ausgeschlossen, blieb aber bestehen unzufrieden seit der Ankunft von Horngacher auf dem Trainerstuhl im April. 2019.
„Ich kopiere nicht gerne, was andere tun. Ich habe meine eigene Sicht auf das Skispringen und mein eigenes System, das im Laufe der Jahre aktualisiert wurde. Letztes Jahr waren wir nicht die Besten, aber dieses Jahr ist es ganz anders. „Meine Vision hat in Polen funktioniert und sie funktioniert jetzt, also werde ich sie weiterhin verfolgen“, weicht Stefan Horngacher nicht von seiner Überlegung ab., Der stets bereit ist, für alle personellen Veränderungen im Team die Verantwortung zu übernehmen, sieht daher nichts Verwerfliches daran, dass Markus Eisenbichler derzeit nicht dabei ist. Dieses Charisma kommt ihm auch im Geschäftsleben zugute. Schon als Trainer in Polen war er mit einem Jahresgehalt von rund 200.000 Euro der bestbezahlte Trainer. In Deutschland soll dieser Betrag deutlich höher liegen, vor allem aber ist ihm nach unseren Informationen sein Job beim Deutschen Skiverband so lange garantiert, wie er will, vielleicht findet man ihm nur einen anderen Job.
Sie haben die Regeln nicht geändert, sie haben sich nur besser daran gewöhnt
Für die Schützlinge des 54-jährigen Trainers ist es ein außergewöhnlicher Saisonstart, der von Karl Geiger in seiner Heimatstadt Klingenthal mit zwei Siegen gekrönt wurde. Insgesamt standen die Deutschen in sechs Spielen acht Mal auf dem Podium, Andreas Wellinger ist derzeit der zweite Springer des Winters. Obwohl die Deutschen in der letzten Saison nicht glänzten, ist Horngachers hervorragender Start keine Überraschung. „Unmittelbar nach Ende der letzten Saison haben wir uns in die Arbeit gestürzt. Wir haben viel getestet und gearbeitet, um dort zu sein, wo wir jetzt sind.“
Viele führen den erfolgreichen Start der Deutschen darauf zurück, dass im Sommer viele Regeln im Springsport geändert wurden und die Deutschen angeblich am meisten auf die Änderungen drängen. Horngachers Sprungtechnik wird durch Keile am wenigsten beeinträchtigt. Ihre Größe ist in diesem Jahr von fünfeinhalb auf drei Zentimeter zurückgegangen, womit vor allem Norweger Probleme haben. „Ich reagiere nicht gern auf solche Gerüchte. Wir haben die Regeln nicht geändert, aber sie haben sich für alle gleichermaßen geändert. Aber es stimmt, dass sie uns nicht groß beeinflusst haben. Den ganzen Sommer über haben wir uns auf die Sprungtechnik konzentriert und sie perfektioniert.“ sehr viel“, antwortete er mit einem leicht verärgerten Blick auf unsere Unterstellungen.
Ein Österreicher, der in Deutschland lebt und dessen Sohn von einem Slowenen ausgebildet wird
Nach der herausragenden Leistung in Klingenthal herrschte in Deutschland Spring-Euphorie. Die dortigen Springsportfans warten seit 22 Jahren darauf, dass ein neuer heimischer Springer die prestigeträchtige Neujahrstour gewinnt. Hinzu kommt ein großer medialer Druck, der in der Vergangenheit schon einige Springer zermalmt hat, die heute noch im Nationalteam sind. „In Deutschland sind die Medien immer präsent. Das gehört zu unserem Beruf und wir müssen uns damit auseinandersetzen. Aber wir haben dieses System in den letzten Jahren auch sehr gut entwickelt, daher glaube ich, dass es dieses Mal keine Auswirkungen auf die Konkurrenz haben sollte.“ „Vor dem ersten Saisonhöhepunkt bleibt der Österreicher auf der deutschen Bank gelassen. „Wir haben richtig gut angefangen, aber auch die Slowenen, Polen und Norweger wachen auf. Die Österreicher sind sehr stark, daher ist der deutsche Sieg keine Selbstverständlichkeit“, ergänzte der Springexperte, der nach eigenen Angaben die Nationalmannschaft anführt.
Stefan Horngacher ist Österreicher, hat aber bereits während seiner Springkarriere in Deutschland eine Partnerin gefunden, mit der er seit 16 Jahren verheiratet ist. Er lebt im Schwarzwald, in der Nähe von Tittisee-Neustadt, wo regelmäßig WM-Spiele stattfinden. „Ich habe hier eine Familie großgezogen. Ich habe eine Tochter und einen Sohn, ich lebe in Deutschland und jetzt fühle ich mich, als würde ich die Nationalmannschaft trainieren.“ Auch zu Hause führen die Horngachers ein sehr sportliches Leben. Seine Tochter betreibt Biathlon und der 16-jährige Amadeus tritt in die Fußstapfen seines Vaters. Derzeit absolviert er eine Ausbildung im Internat in Hinterzarten, sein Trainer ist der Slowene Rok Tarman. Obwohl sein Sohn derzeit einen etwas anderen Blick auf das Skispringen bekommt, als ihn sein Vater geschaffen hat, sieht Stefan Horngacher darin kein Problem. „Es macht mir nichts aus, wenn mein Sohn von einem Slowenen trainiert wird. Rok Tarman macht einen hervorragenden Job. Ich denke, ich kann viel von ihm und er von mir lernen. Wir setzen uns oft nach dem Training zusammen und analysieren die Dinge, aber ich „Vertraue Rok voll und ganz“, sagt der deutsche Cheftrainer mit respektvollen Worten über Tarman. Auch Tarman spricht respektvoll über ihn, bemerkte aber dennoch, dass Stefan Horngacher seinen Methoden manchmal nicht ganz vertraut und die Technik seines Sohnes korrigiert.
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