Heute haben Vertreter von mehr als 150 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen in Marrakesch, Marokko, das UN-Abkommen über sichere, geordnete und legale Migration ratifiziert. Auch Slowenien ist dem Abkommen beigetreten.
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Heute haben Vertreter von mehr als 150 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen in Marrakesch, Marokko, das UN-Abkommen über sichere, geordnete und legale Migration ratifiziert. In seiner Eröffnungsrede betonte UN-Generalsekretär Antonio Guterres, dass „dieser Moment ein inspirierendes Ergebnis schmerzhafter Bemühungen“ sei, teilte die UN mit. Er sagte den Vertretern der Länder, dass sie in Marrakesch seien, weil sie die Bedeutung dieses Abkommens als Plan zur Verhinderung von Leid und Chaos und zur Gewährleistung einer Zusammenarbeit zum Nutzen aller erkennen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die persönlich an der Konferenz in Marrakesch teilnahm, betonte, dass Probleme wie Migration nur durch internationale Zusammenarbeit gelöst werden können und nicht jedes Land für sich. Migrationsfragen müssten gesetzlich geregelt werden und unsere Bürger müssten durch den Kampf gegen illegale Migration geschützt werden, sagte sie, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa berichtete.
Merkel wertete auch, dass der Widerstand, den wir vor dem Abschluss dieses Abkommens erlebten, ein Versuch sei, sich der internationalen Krisenlösung zu widersetzen. Einerseits wecke die illegale Migration große Ängste, die Gegner dieses Abkommens nun ausnutzen, um Falschinformationen zu verbreiten, sagte sie. „Aber im Grunde ist dieser Widerstand gegen das Abkommen und seinen Sinn ein Widerstand gegen das Prinzip der multilateralen Zusammenarbeit“, betonte die Bundeskanzlerin.
Sie wies auch darauf hin, dass dieses Abkommen einen Meilenstein bei der Suche nach Lösungen für das Migrationsproblem in der Welt darstellt. Ihrer Meinung nach stärkt es den Kampf gegen illegale Migration und Menschenschmuggel. Andererseits sei Migration völlig normal, „und wenn sie legal ist, umso besser“, sagte sie und fügte hinzu, dass Deutschland auf diesem Weg auch die nötigen Arbeitskräfte bekäme.
An der zweitägigen Konferenz nehmen Vertreter von mehr als 150 UN-Mitgliedstaaten teil. Einige von ihnen werden durch Staatsoberhäupter vertreten. Neben der deutschen Kanzlerin sind beispielsweise auch der spanische Premierminister Pedro Sanchez und der griechische Premierminister Alexis Tsipras in Marrakesch.
Auch Slowenien ist dem Abkommen beigetreten, das auf der Konferenz durch den Staatssekretär im Innenministerium, Sandi Čurin, vertreten wird.
Die UN-Konvention über sichere, geordnete und reguläre Migration ist das erste zwischenstaatliche Abkommen zur Migration auf internationaler Ebene und enthält 23 Ziele zur besseren Steuerung der Migration im Interesse der Aufnahmeländer, Migranten und Gemeinschaften.
Im Juli wurde es von allen 193 UN-Mitgliedern unterstützt, mit Ausnahme der USA, die sich im Dezember letzten Jahres aus den Verhandlungen zurückzogen. Den Ankündigungen zufolge sind heute unter anderem die USA, Österreich, Tschechien, Lettland, Polen und Ungarn dem Abkommen nicht beigetreten. Als Hauptgründe für den Rückzug wurden angeführt, dass er legale und illegale Migration angleiche und in die Souveränität der Länder in der Migrationspolitik eingreife.
Die Vereinbarung wird am 19. Dezember durch eine Resolution der UN-Generalversammlung bestätigt.
Nach der Definition der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind Migranten alle Menschen, die ihren Herkunftsort verlassen – unabhängig vom Grund, der Dauer und ob sie dies freiwillig oder unfreiwillig tun. Nach Schätzungen der UN gab es im Jahr 2017 weltweit rund 258 Millionen Migranten.
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