Die Entscheidung für eine stationäre Kontrolle basiert auf der Verhinderung illegaler Einreisen und einer wirksameren Bekämpfung von Menschenschmugglern. Doch die Tatsache, dass es dauerhafte Grenzkontrollen geben wird, verstärkt die Angst vor Staus und Überfüllung. Vor allem bei jenen Passagieren, die verkehrsbedingt an ein Zeitlimit gebunden sind. Deutschland hatte die Kontrollen an der Grenze zu Polen und der Tschechischen Republik bereits verschärft, es war jedoch nicht beabsichtigt, dass die vorübergehenden Kontrollen dauerhaft werden.
In Sachsen erwies sich das Vorgehen der Bundespolizei unmittelbar nach Einführung der vorübergehenden Kontrolle als erfolgreich, denn die Polizei stoppte einen mutmaßlichen Schlepper, der mit sieben Syrern auf dem Weg nach Deutschland war. Er wurde bei der Grenzkontrolle an der Autobahn A17, die das ostdeutsche Sachsen mit der Tschechischen Republik verbindet, gefasst. Ein Polizist äußerte Bedenken wegen Gedränge und Staus Axel Bernhard winkt mit der Hand: „Die Leute denken, dass eine verstärkte Kontrolle an der Grenze bedeutet, dass wir jeden kontrollieren. In diesem Fall ist das nicht so. Die Intensität ist nicht so hoch. Es bedeutet, dass wir Autos, Lieferwagen und kleine Lastwagen kontrollieren, die uns ins Auge fallen.“
Doch bei ständiger Kontrolle dürfte die Angst vor längeren Wartezeiten an den Grenzen nicht ganz unberechtigt sein, berichten deutsche Medien. Die Idee des Schengen-Raums, eines Raumes, in dem die Binnengrenzen der Länder der Europäischen Union abgeschafft wurden und die daraus resultierende Freizügigkeit, wird fragwürdig. Vielleicht ist sie deshalb die deutsche Innenministerin Nancy Faeser so lange taub der stationären Überwachung, spekulieren die deutschen Medien. Doch nachdem am vergangenen Freitag, dem 13. Oktober, bei einem Verkehrsunfall in Bayern sieben Migranten ums Leben kamen, änderte die Ministerin ihre Meinung: „Wir haben die Kontrollen, die die Bundespolizei an den Grenzen durchführt, deutlich verschärft. Wir müssen dem grausamen Schmuggel krimineller Banden auf deutschem Boden ein Ende setzen.“
Der Minister verteidigte eine strengere Kontrolle damit, dass die Polizei bei Verdacht auf Menschenschmuggel Fahrzeuge direkt an der Grenze anhalten könne. Bei der stationären Kontrolle sind Schmuggler leichter zu fassen, da sie bei der Kontrolle abseits der Grenze oft schon verschwinden, wenn die Polizei die Überläufer dann schnappt. Der Druck auf Faeser, eine stationäre Überwachung einzuführen, wurde vor allem von den Innenministern der ostdeutschen Bundesländer Brandenburg und Sachsen ausgeübt.
Die Bundesländer haben den Bund aufgefordert, die Mittel aufzustocken, um den zunehmenden Zustrom von Migranten zu bewältigen. Die Situation sei mit 2015 verglichen worden, berichtet er Deutsche Welleals mehr als eine Million Flüchtlinge Deutschland überschwemmten, die meisten davon vor dem Krieg im Nahen Osten.
Gleichzeitig forderten die Oppositionsparteien die Bundesregierung auf, die Zahl der Asylbewerber zu begrenzen. Konservativer bayerischer Ministerpräsident Markus Söder schlug eine Obergrenze vor, die bei 200.000 Asylbewerbern pro Jahr enden sollte.
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