Deutsche Landwirte und Lokführer streiken, ihnen droht völliges Verkehrschaos
Nach einem turbulenten Montag und einem relativ ruhigen Dienstag setzen die Landwirte in Deutschland heute ihre Proteste im Rahmen der Bauernaktionswoche fort. Gestern Abend beteiligten sich auch Lokführer der Deutschen Bahn (DB) an ihrem Streik. Die Landwirte äußerten ihren Unmut über die Entscheidung der Bundesregierung, die Steuererhöhung für alle landwirtschaftlichen Fahrzeuge teilweise aufzuheben. Als Reaktion darauf starteten sie einen einwöchigen Protest, den sie mit Hilfe von Traktoren durchführen und viele wichtige Straßen in Deutschland blockieren.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sagte: „Gestern hatten wir einen ruhigen Tag, heute geht es weiter.“ Trotz der Proteste der Landwirte hat Bundeskanzler Olaf Scholz deutlich gemacht, dass die Agrarsubventionen weiterhin gekürzt werden.
Der Ärger begann, als das Bundesverfassungsgericht der Koalitionsregierung im Haushalt 2024 die Aufnahme neuer Schulden untersagte. Die Entscheidung führte zu einem Defizit von 17 Milliarden Euro in der Staatskasse. Infolgedessen wurden verschiedene Subventionen abgeschafft, darunter Subventionen für Agrardiesel und die Einführung einer Steuer auf landwirtschaftliche Fahrzeuge. Obwohl die Regierung auf die Landmaschinensteuer verzichtet und eine schrittweise Rückkehr der Dieselsubventionen versprochen hat, sind die Landwirte unzufrieden und fordern die Rückgabe aller bisherigen Subventionen.
Zeitgleich mit den Bauernprotesten kommt es auch zu einem Streik der Lokführer der Deutschen Bahn (DB), der voraussichtlich bis Freitag andauern wird. Die Lokführergewerkschaft der Deutschen Bahn (GdL) will den Arbeitgeber mit einem dreitägigen Streik zu Zugeständnissen in den laufenden Tarifverhandlungen zwingen. Das Frankfurter Arbeitsgericht lehnte eine einstweilige Verfügung gegen den GdL-Streik ab und ließ die DB-Fahrgäste in der Schwebe. Die DB bittet die Fahrgäste, auf nicht unbedingt notwendige Zugfahrten zu verzichten und ihre Fahrten zu verschieben, da es im Regional- und Schienengüterverkehr zu zahlreichen Einschränkungen kommen wird.
Obwohl sich die Bauernproteste und der Lokführerstreik zeitlich überschneiden, stehen sie inhaltlich in keinem Zusammenhang. Im Fokus der GdL stehen die Lohnforderungen für rund 10.000 deutsche Bahnbeschäftigte, die kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne fordern. Die Frage der Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei voller Lohnzahlung ist derzeit umstritten.
Die Auswirkungen der Proteste und Streiks dieser Woche auf die Anwohner bleiben ungewiss, es wird jedoch mit Staus und verschiedenen Straßensperren in ganz Deutschland gerechnet.
Ressource; Foto: Pexels; Portal24
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