Dank Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise werde Deutschland eine Rezession vermeiden, kündigte das deutsche Wirtschaftsinstitut IfW in einem heute veröffentlichten Bericht an. Das Institut rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland im nächsten Jahr um 0,3 Prozent steigen wird, zuvor wurde jedoch ein Rückgang um 0,7 Prozent prognostiziert.
„Die Preise für Energieprodukte für Unternehmen und Haushalte sind weniger stark gestiegen als erwartet, was unter anderem auf staatliche Maßnahmen zurückzuführen ist“, sagte das Institut nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP. Grundlage der Maßnahmen der Regierung ist ein Hilfspaket in Höhe von 200 Milliarden Euro, das eine Preisobergrenze für Energieprodukte vorsieht. Letzteres wurde heute vom Unterhaus des Deutschen Bundestages genehmigt.
Die IfW-Einschätzung ist eine weitere in einer Reihe von Prognosen, wonach die Probleme für die deutsche Wirtschaft geringer ausfallen werden als ursprünglich erwartet. Zu dieser Einschätzung kommt am Mittwoch auch das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung ifo, wo für Deutschland im kommenden Jahr ein Rückgang des BIP um 0,1 %, unmittelbar danach aber eine rasche Erholung prognostiziert wird.
„Dennoch bedeutet die Verbesserung der Prognose nicht, dass wir die wirtschaftliche Lage nun ruhig beobachten können“, betonte Stefan Kooths vom IfW. Ihm zufolge könnte sich die Energiekrise verschärfen.
Die größte europäische Volkswirtschaft wurde von der Energiekrise durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland besonders hart getroffen, da sie stark vom Import billiger russischer Energieprodukte abhängig war. Die Regierung hat daher eine Reihe von Maßnahmen ergriffen; Unter anderem änderte sie vorübergehend ihre Umweltpolitik und ordnete wieder einen größeren Anteil ihres Energieportfolios fossilen Brennstoffen zu.
Der Bundestag hat der Preisobergrenze für Energieprodukte zugestimmt
Der Budentag hat heute grünes Licht für die Einführung einer Preisobergrenze für Strom, Erdgas und Wärme gegeben. Die Maßnahme, mit der die Regierung die Folgen der hohen Inflation abmildern will, soll im neuen Jahr in Kraft treten, wenn sie endgültig genehmigt wird, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa.
Nach dem Vorschlag der Regierung soll die Preisobergrenze ab März nächsten Jahres für Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen gelten, rückwirkend auch für Januar und Februar. Größere Unternehmen würden bereits im neuen Jahr Hilfe erhalten.
Die Maßnahme, die die Grundlage eines umfangreichen Hilfspakets im Wert von 200 Milliarden Euro bildet, muss nun noch vom Bundesrat genehmigt werden.
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