Er verabschiedete sich vorgestern in Zürich im Alter von 77 Jahren AR Penckein Maler, Bildhauer, Grafiker und auch Jazz-Schlagzeuger, der mit charakteristisch stilisierten, primitiven Figuren und Symbolen, aus denen er eine Art künstlerische Sprache komponierte – diese sollte universell, für jedermann verständlich sein – als einer der anerkannten Künstler galt Führende Protagonisten des deutschen Neoexpressionismus, eine Künstlergruppe, die in den 1980er Jahren die Renaissance der Malerei mit einer Hinwendung zur deutschen expressionistischen Tradition und individuellen Poetik markierte.
Es ist eine Renaissance auf internationaler Ebene, die in anderen Umgebungen durch die Worte neue Bildmalerei, nuova immagine, Transavantgarde oder in unserem Land, wo die Werke dieser Künstler, darunter Penck, mehrmals ausgestellt wurden, ein neues Bild geprägt war. Deutsche Künstler, darunter Jörg Immendorff, Georg Baselitz, Markus Lüpertz und viele andere, wurden auch die Neuen Wilden genannt und kamen oft aus dem Osten des damals geteilten Deutschlands.
AR Penck. Foto: Wikipedia
Ausgangspunkt in Dresden
Penck kam auch aus dem Osten des Landes, der als Ralf Winkler geboren 1939 in Dresden, einer Stadt, deren Zerstörung er als Kind 1945 miterlebte. Er ging in Dresden zur Schule und absolvierte eine künstlerische Ausbildung, allerdings auch als Autodidakt, seit 1956 sein Antrag auf ein Studium an den Akademien in Dresden und Ost-Berlin gestellt wurde wurde abgelehnt. Mit einem Malprojekt Systembauer Er begann bereits 1961 und entschied sich 1968 für das Pseudonym Penck, als er erstmals in der Galerie Hake in Köln ausstellte. Den neuen Namen wählte er nach dem gleichnamigen Geologen.
Penck „erlangte“ wie seine Kollegen bald die Kontrolle über den ostdeutschen Geheimdienst. Bereits in den 1970er Jahren wurden sie zu Ausstellungen in West-Berlin eingeladen (sie galten als künstlerische Dissidenten, Penck wurde auch mit einer Auszeichnung der West-Berliner Akademie ausgezeichnet), und in den 1980er Jahren gelang mit Pencks Werken der Durchbruch auf der internationalen Bühne waren auch auf wichtigen Ausstellungen in London und New York zu sehen. Parallel dazu stellte er auch mehrfach auf der Biennale von Venedig und der Documenta in Kassel aus. Bereits 1980 verließ er die DDR, als er von Ost- nach West-Berlin emigrierte, und nahm 1989 eine Professur an der einflussreichen Kunstakademie in Düsseldorf an.
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