Volker WissingDer FDP-Politiker und Bundesverkehrsminister war in der Vergangenheit ein Befürworter der Verlängerung der Lebensdauer von Verbrennungsmotoren durch den Einsatz von E-Fuels. Nun droht er laut Medien wie dem „Manager Magazin“ mit Fahrverboten an Wochenenden, bis die Regierungskoalition eine Reform des Klimaschutzgesetzes verabschiedet.
Ein absolutes Fahrverbot an Samstagen und Sonntagen
In der Kommunalpolitik gehört Wissing zu denen, die vorgeschlagene Klimamaßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen ablehnen. Derzeit drängt er auf eine Gesetzesänderung, die es emissionsintensiven Sektoren erlauben würde, höhere Emissionen zu verursachen, sofern in anderen Bereichen Emissionsreduktionen erreicht werden. Der Verkehrssektor, der laut einem Bericht vom März zu denen gehört, die die rechtlich verbindlichen Emissionsziele für 2023 nicht erreicht haben, sollte dringend Maßnahmen ergreifen, um die Ziele zu erreichen, wenn er auf Kurs bleiben will.
Wissing hatte in den vergangenen Tagen mit einem Brief an die Spitzen der Regierungskoalition für Aufsehen gesorgt. Darin warnte er, eine Abkehr von der Gesetzesänderung sei weder für das Klima noch für das Ansehen der Regierung von Vorteil. Sein Lösungsvorschlag sieht drastische Einschränkungen vor, etwa ein vollständiges Fahrverbot an Samstagen und Sonntagen, falls die Gesetzesänderung nicht bis zum 15. Juli verabschiedet wird.
Umweltorganisationen lehnen die geplante Gesetzesänderung, die die individuellen Emissionsziele der Sektoren durch einen berechneten Durchschnitt ersetzen würde, entschieden ab, da sie der Ansicht sind, dass dadurch die negativen Auswirkungen bestimmter Sektoren, darunter auch des Verkehrs, verschleiert würden. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Julia Verlinden bezeichnete Wissings Drohung, Wochenend-Fahrverbote einzuführen, als Wahnvorstellung und verwies darauf, dass es auch andere Möglichkeiten gebe, dem Klimaproblem zu begegnen, etwa über Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Greenpeace-Aktivist Clara Thompson Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte sie allerdings, Minister Wissing versuche lediglich, ohne jede Scham von seinen eigenen Versäumnissen abzulenken:„Zwei Jahre hat er vergeudet, indem er sämtliche Maßnahmen zum Klimaschutz im Straßenverkehr blockiert hat. Und jetzt erfindet er Horrorszenarien, um auch in Zukunft nichts tun zu müssen.“
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