In der vergangenen dreizehnten Runde der deutschen Meisterschaft versammelten sich die Fans von Bayern, Borussia Dortmund und Hertha Berlin. Mit Transparenten riefen sie zum Boykott der Weltmeisterschaft auf, die am 20. November in Katar beginnt. Unter allen Fußballfans herrscht allgemeiner Konsens darüber, dass die Organisation des Turniers in einem so umstrittenen Land wie Katar ein Fehler ist. Aber es ist klar, dass die Deutschen am lautesten sein werden, bei denen Werte und Fans schon immer im Vordergrund des Fußballs standen.

Das haben die Fans der beiden größten deutschen Vereine und des größten Klubs aus der Hauptstadt nun bewiesen. Dortmund empfing am Samstag Bochum und gewann das Spiel 3:0, doch vor dem Duell standen auf Plakaten der Fans die Aufforderung zum Boykott Katars. Auf einem davon stand „Qatar Abschalten“.

Beim Duell in der Hauptstadt, bei dem Bayern und Hertha im Olympiastadion aufeinandertrafen, wurden von beiden Fangruppen Transparente entrollt. Die Botschaft war identisch mit der der Fans, schwarz-gelb. Fans beider Vereine übten aber auch noch eine deutliche Kritik an der Fifa und Katar: „15.000 Tote für 5.760 Minuten Fußball. Schämt euch!“

Die Entscheidung der FIFA, die Weltmeisterschaft in Katar auszurichten, wurde von der Öffentlichkeit heftig kritisiert, seit dem Land im Nahen Osten dieses Recht zugesprochen wurde. Probleme gab es bereits bei der Vergabe der Meisterschaft selbst, da Bestechung und Korruption nachgewiesen wurden. Wenn man dazu noch die Behandlung von Wanderarbeitern, die Zahl ihrer Todesfälle, die mangelnden Rechte für Frauen und Homosexuelle und die Zerstörung des Fußballkalenders aufgrund der Unmöglichkeit, im Sommer zu spielen, hinzufügt, wird klar, warum dies die mit Abstand umstrittenste Meisterschaft in der Geschichte dieser Länder ist.

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