Deutschland führt vorübergehend Kontrollen an allen Landgrenzen ein
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat angekündigt, dass Deutschland an allen Landgrenzen vorübergehend Kontrollen einführen wird, um die illegale Migration einzudämmen. Dazu gehört auch die Ausweitung der bereits bestehenden Kontrollen an bestimmten Grenzen. Auf der Pressekonferenz am Montag betonte Faeser die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen: „Wir wollen die illegale Migration weiter reduzieren. Dazu ergreifen wir nun weitere Schritte, die über die bereits bestehenden umfangreichen Maßnahmen hinausgehen.“
Die Kontrollen werden an den Landgrenzen zu Ländern wie Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien und Dänemark eingeführt und sollen sechs Monate dauern. Deutschland setzt bereits ähnliche Maßnahmen an seinen Grenzen zu Polen, der Tschechischen Republik, Österreich und der Schweiz um. Faeser betonte, dass es bis zur Etablierung eines starken Schutzes der Außengrenzen durch ein gemeinsames Asylsystem durch die Europäische Union unerlässlich sei, die Kontrollen an den nationalen Grenzen zu verstärken. Dies werde auch eine effizientere Rückführung illegaler Migranten ermöglichen.
Migrationspolitik unter Druck
Dieser Schritt erfolgt, während die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz unter Druck steht, härtere Maßnahmen gegen illegale Migration zu ergreifen. Deutschland sieht sich mit einer steigenden Zahl von Flüchtlingen konfrontiert, was zu politischen Spannungen im Land geführt hat. Die rechtsextreme, einwanderungsfeindliche AfD hat an Popularität gewonnen, was sich in ihrem jüngsten Wahlsieg in Thüringen widerspiegelte.
Der Innenminister wies darauf hin, dass seit Beginn der Teilkontrollen im Jahr 2023 bereits 30.000 Menschen abgewiesen wurden. Diese Zahl dürfte nach einer Verlängerung der Maßnahmen noch weiter steigen. Die Ankündigung der erweiterten Kontrollen erfolgte kurz vor wichtigen Debatten zwischen der Regierungskoalition und der Opposition über die künftige Migrationspolitik Deutschlands.
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Oppositionsfraktion, Friedrich Merz, forderte die Bundesregierung auf, ihre Absichten hinsichtlich der Rückführung illegaler Migranten klar zu machen. „Die Bundesregierung muss deutlich machen, ob sie umfassende Rückführungen an den deutschen Außengrenzen durchführen will“, sagte Merz. Begrenzte oder relativierende Maßnahmen werde die Opposition nicht unterstützen, fügte er hinzu.
[Vir: Euronews]; Portal24; Foto: Pexels
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