Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg auf über 3,7 Prozent, die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen knapp über 2,1 Prozent jährlich. Erhöhungen der Zentralbankzinsen verstärkten die Markterwartungen hinsichtlich einer Straffung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die Folgen zeigen sich auch in der höheren Rendite anderer europäischer Staatsanleihen. Die Renditen britischer Anleihen stiegen auch sprunghaft aufgrund der Aussicht auf einen Anstieg der Staatsverschuldung und einen starken Anstieg der Zinssätze, nachdem die Regierung die Steuern drastisch gesenkt hatte (die stärksten seit 1972), um die Wirtschaftstätigkeit zu stützen. Das britische Pfund fiel auf 1,09 $, ein 37-Jahres-Tief. Laut Umfrage unter Einkaufsmanagern ist die Geschäftstätigkeit im Euroraum im September den dritten Monat in Folge geschrumpft. Die Daten zeigten, dass der Einkaufsmanagerindex auf 48,2 gefallen ist, den niedrigsten Stand seit Juni 2020 (ein Wert unter 50 weist auf einen Rückgang hin).
Die europäischen Erdgaspreise fielen erneut, da nahezu volle Lagerbestände und starke Flüssiggaszuflüsse Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Versorgung aus russischen Quellen entgegenwirkten. Europäische Lager sind im Durchschnitt zu 87 % belegt, deutsche Lager sogar zu über 90 %. Auch die norwegischen Exporte trugen zum niedrigeren Preis bei, der nach saisonalen Wartungsarbeiten wieder anstieg. Auch der Rückgang des Ölpreises setzt sich fort, nachdem es nach dem Höchststand im Juni in Euro gerechnet etwas mehr als 30 Prozent seines Wertes eingebüßt hatte. In Dollar sank er um 36 Prozent.
Auch inländische Aktien schlossen sich dem allgemeinen Rückgang der Börsenkurse an. Lag der SBITOP-Index im August noch relativ hoch bei rund 1180 Punkten, schloss er sich im September dem allgemeinen Ausverkauf an und liebäugelte zu Wochenbeginn mit dem Wert von 1000 Punkten.
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