Wegen unsicherer Erdgaslieferungen aus Russland, von denen Deutschland stark abhängig ist, will Berlin den Energieverbrauch vor dem kommenden Herbst und Winter senken. Im Juni war Deutschland zu 35 Prozent von russischen Gasimporten abhängig, vor Beginn des Krieges in der Ukraine betrug dieser Anteil sogar 55 Prozent.
„Wir wollen die Temperatur in Schlafzimmern nicht messen, die persönliche Freiheit bleibt“ sagte der Wirtschaftsminister Robert Habeckund fordert die Menschen auf, trotzdem zu einem geringeren Energieverbrauch beizutragen.
Anders wird es in öffentlichen Gebäuden und Arbeitsstätten sein. Bisher lag die empfohlene Temperatur für Arbeitsbereiche bei 20 Grad, jetzt wurde sie um ein Grad gesenkt, bei körperlich anstrengenden Arbeiten sollen es nur noch 12 Grad sein. Außerdem wird es an öffentlichen Orten kein heißes Wasser mehr zum Händewaschen geben.
Ausgenommen sind soziale Einrichtungen und Krankenhäuser.
Deutschland soll den Gasverbrauch um 20 Prozent senken
Die heute ergriffenen Maßnahmen sollen den Gasverbrauch um zwei Prozent senken, aber Deutschland sollte Experten zufolge den Verbrauch um 20 Prozent senken, wenn es Engpässe im Winter vermeiden will. „Ohne die allgemeine Zusammenarbeit von Unternehmen und Menschen werden wir nicht genug Gas sparen können“, sagte Habeck.
Die beschlossenen Maßnahmen sehen vor, dass Geschäfte ihre Türen nicht öffnen dürfen, wenn die Räumlichkeiten beheizt sind, und zwischen 22:00 und 6:00 Uhr die Beleuchtung von Gebäuden und blinkende Werbung verboten sind. Ab dem 1. September ist auch das Erhitzen von Wasser in privaten Schwimmbädern für ein halbes Jahr verboten.
Züge mit Energieprodukten haben Vorrang vor Personenzügen
Die Regierung in Berlin hat außerdem beschlossen, dass Kohle- und Ölzüge Vorrang vor Personenzügen auf der Schiene haben. Wie sie betonten, ist eine Änderung der Prioritäten erforderlich, um den Energiebedarf des Landes zu decken. Verkehrsminister Volker Wissing Er sagte, dass die Bahn bereits voll ausgelastet sei. Wenn es mehr Treibstoffzüge gibt, müssen Personenzüge warten. „Diese Entscheidung wird nicht leicht“ er fügte hinzu.
Ein weiteres Problem ist der trockenheitsbedingte Niedrigwasserstand der Flüsse, insbesondere des Rheins, wodurch ein Teil der Ladung von den Flüssen auf die Schiene umgeleitet werden musste.
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