In Tel Aviv versammelten sich laut israelischen Medien rund 1.500 Menschen zur Unterstützung von Mitgliedern der LGBTQ-Community, die befürchten, dass ihnen unter der Regierung, zu der auch rechtsextreme und ultraorthodoxe Politiker gehören, schlechte Zeiten bevorstehen. Wie einer der Anführer der israelischen LGBTQ-Community warnte, „ist Dunkelheit über den Staat Israel hereingebrochen“. Demonstranten blockierten mehrere Straßen und stießen mit Polizisten zusammen.
Ein großer Protest, zu dem mehrere Organisationen der Zivilgesellschaft aufgerufen hatten, fand auch in Jerusalem vor dem israelischen Parlamentsgebäude statt. Demonstranten schwenkten israelische Flaggen und beschuldigten die neue Regierung unter der Führung von Netanjahu der Korruption, Homophobie und antiarabischen Politik. Unter anderem sei der alt-neue Ministerpräsident als Lügner bezeichnet und mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verglichen worden, berichtet die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
Ebenfalls am Donnerstag trat Israels Botschafter in Frankreich, Jael German, aus Protest gegen die neue Regierung zurück. Sie könne die radikalen Reformpläne von Netanjahus sechster Regierungskoalition, die „eine Gefahr für den demokratischen Charakter Israels und seine Werte“ darstellen, nicht unterstützen, erklärte sie.
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