Die Wanderausstellung #LastSeen
Bundeskulturministerin Claudia Roth
© Stephan Röhl / Flickr
Angesichts des antisemitischen Skandals, der die diesjährige documenta 15 in Kassel erschütterte, richteten die berühmten Arolsen Archives, das International Center on Nazi Persecution, eine Wanderausstellung #LastSeen im Zentrum von Kassel ein. Auf einem Lastwagen aus dieser Zeit seien Bilder der NS-Verfolgung zu sehen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa.
Die Ausstellung beschäftigt sich auch mit der Suche nach bisher unbekannten Fotografien von NS-Deportationen und einem neuen Verständnis dieser Bilder.
„Antisemitismus ist leider immer noch in allen Teilen der Gesellschaft und ausnahmslos in allen politischen Orientierungen zu finden“, sagte Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives, bei der Eröffnung der Ausstellung in Kassel. Sie fügte hinzu, dass die antisemitischen Bilder auf dem Kunstwerk von People’s Justice, das kurz nach Beginn der documenta entfernt wurde, nicht prominenter gezeigt werden könnten als auf einer der anerkanntesten Kunstausstellungen der Welt. „Aber die Entfernung hat das Problem des Antisemitismus nicht gelöst“, warnte sie.
Unterstützt wurde die Ausstellungseröffnung in Kassel auch von Kulturministerin Claudia Roth, die bei dieser Gelegenheit betonte, man dürfe vor antisemitischen Einwänden gegen das diesjährige Dokument nicht die Augen verschließen – „auch und gerade weil es so ist Kunst“.
„Es liegt in der Verantwortung unseres Landes und von uns allen, dass Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung in Kunst, Kultur und unserer gesamten Gesellschaft keinen Platz haben“, betonte die Ministerin.
Ursprünglich sollte die Wanderausstellung #LastSeen vom 21. Juli bis 3. August in Saarbrücken zu sehen sein, doch die Pläne wurden ausgerechnet aufgrund der Ereignisse rund um die documenta 15 geändert und sind nun bis zum 14. September in Kassel zu sehen.
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