Auch Choupo-Moting glänzte beim Spektakel in Berlin – Bayern nach Union-Pleite an der Spitze



Eric Maxim Choupo-Moting stand zwei Jahre lang komplett im Schatten von Robert Lewandowski. Nach dem Abgang des Polen nach Barcelona sah er die Chance und nutzte sie bestens. Foto: EPA

Das Olympiastadion in Berlin ist selten voll, in den letzten Spielzeiten kommt es zweimal im Jahr vor. Im Stadtderby, wenn Hertha auf Union trifft, und natürlich, wenn der Deutsche Serienmeister zu Gast ist. 74.667 Zuschauer füllten das WM-Finale 2006, die Stimmung war hervorragend, als Frank Zanders Kultsong „Nur nach Hause gehen wir nicht“ aus den Lautsprechern schallte.

Manuel Neuer kehrte ins Tor der Bayern zurück, der sich von einer Schulterverletzung erholt hat und auch bereit für die WM ist, die in zwei Wochen in Katar beginnt.

Musiala bestraft einen großen Fehler von Serdar
Der FC Bayern nutzte die erste Gelegenheit des Treffens. In der 12. Minute verlor Suat Serdar den Ball in der eigenen Hälfte, Sadio Mane setzte sofort Jamal Musiala ein, der den Ball aus zehn Metern von rechts ins Netz schickte. Hertha verteidigte nicht nur, sondern schloss auch mehrfach gefährlich ab.

Choupo-Moting in einer Minute zweimal an der richtigen Stelle
Acht Minuten vor der Pause hatten die Gastgeber großes Pech. Der Schuss von Leon Goretzka wurde von Verteidiger Marc Oliver Kempf geblockt, der Ball prallte vor das Tor, wo Choupo-Moting genau richtig war. Der klassische Stürmer hatte erneut die Nase vor dem Tor und schickte den Ball zwischen den Beinen von Torhüter Oliver Christensen hindurch und mit der Rechten ins Netz. Die Berliner waren geschockt und fanden sich in der nächsten Minute mit 0:3 zurück. Serge Gnabry passte vor das Tor, Choupo-moting traf den Ball mit dem linken Fuß aus fünf Metern nicht gut, der rollte aber trotzdem ins Netz.


Davie Selke sorgte kurz vor der Pause für das 2:3.  Hertha war durchweg gefährlich und kam nicht weit von einem Punkt entfernt.  Foto: EPA
Davie Selke sorgte kurz vor der Pause für das 2:3. Hertha war durchweg gefährlich und kam nicht weit von einem Punkt entfernt. Foto: EPA

Hertha beendete die erste Halbzeit wie ein Traum
Die Gastgeber erholten sich überraschend schnell. In der 40. Minute schickte Marco Richter von der rechten Seite eine Flanke vors Tor, wo Stürmer Dodi Lukebakio den Ball volley unter die Latte schoss. Neuer war chancenlos, denn der Schuss aus acht Metern war extrem druckvoll.

Nur zwei Minuten später trat Benjamin Pavard im Strafraum auf Davie Selke ein. Der Video-Schiedsrichter rief an und der Hauptschiedsrichter Bastian Dankert ging, um sich das Video an der Seitenlinie anzusehen. Er entschied sich sofort für die härteste Strafe. Selke schoss selbst vom Elfmeterpunkt und schickte Neuer in die falsche Richtung.

Der Video-Schiedsrichter überstimmte das vierte Tor der Bayern
Zu Beginn der zweiten Halbzeit verlangsamten die Bayern den Spielrhythmus. In der 57. Minute war es durchgehend heiß im großen Gedränge vor dem Tor der Berliner. Gnabry passte von rechts vor das Tor, wo Verteidiger Agustin Rogel das eigene Netz wackelte. Der Video-Schiedsrichter hat angesagt und das Tor wegen einer verbotenen Position beim Passieren in den Strafraum annulliert.

Trainer Sandro Schwarz setzte alles auf Angriff, der erfahrene Kapitän Kevin-Prince Boateng trat ein, doch die Bayern verteidigten sehr gekonnt und verhinderten gefährliche Hertha-Aktionen mit großem Ballbesitz. Wenn die Berliner öfter so eine Show machen würden, würden sie nicht ums Überleben kämpfen.


Mitchel Bakker und Adam Hložek glänzten in der BayArena.  Foto: EPA
Mitchel Bakker und Adam Hložek glänzten in der BayArena. Foto: EPA

Ich bin sehr glücklich in München. Ich habe noch einen Vertrag bis Saisonende und kann mir natürlich vorstellen, ihn bald zu verlängern“, deutete Choupo-Moting nach dem Match an.

Das Märchen um Platz eins von Union endete mit einem „Kracher“ in Leverkusen
Union und Bayern standen bereits in der vergangenen Woche kurz davor, die Spitze zu wechseln. Die Berliner retteten sich mit einem Tor in der Nachspielzeit, gewannen und hielten einen minimalen Vorsprung auf den Meister. Diesmal waren sie in Leverkusen machtlos, Bayer schaltete sie mit 5:0 aus.

Mit einem „Kracher“ in der BayArena endete das Berliner Märchen auf Platz eins der Bundesliga. Es wurde von einem Team beendet, das als größte Enttäuschung des Saisonstarts gilt. Bayer spielte in der Champions League und wird im Frühjahr in der Europa League weitermachen, und in der Meisterschaft stand es vor dieser Runde nur auf dem 16. Platz.


Youssoufa Moukoko ist das wahre Juwel von Borussia Dortmund.  In dieser Saison entschied er das Ruhrderby für sich und ließ auch die Netze der Bayern wackeln.  Trainer Edin Terzić setzt auf ihn und Routinier Anthony Modeste saß erneut 82 Minuten auf der Bank.  Foto: EPA
Youssoufa Moukoko ist das wahre Juwel von Borussia Dortmund. In dieser Saison entschied er das Ruhrderby für sich und ließ auch die Netze der Bayern wackeln. Trainer Edin Terzić setzt auf ihn und Routinier Anthony Modeste saß erneut 82 Minuten auf der Bank. Foto: EPA

Das Team von Xabi Alonso verbesserte den Eindruck erheblich, nachdem es in der zweiten Halbzeit fünf Tore erzielt hatte. Robert Andrichs erster Saisonsieg gegen sein ehemaliges Team in der Eröffnungsaktion des zweiten Teils. Moussa Diaby traf innerhalb von zwei Minuten zweimal, Adam Hložek traf in der 68. Minute, Mitchel Bakker machte in der 76. Minute mit dem linken Fuß den letzten Schliff.

Moukoko-Teenager bricht Rekorde
Borussia Dortmund eliminiert Bochum mit 3:0 und hat immer noch drei Punkte Rückstand auf die Bayern. Der 17-jährige Youssoufa Moukoko traf in der ersten Halbzeit zweimal für die Gelb-Schwarzen, das dritte Tor steuerte der zwei Jahre ältere Amerikaner Giovanni Reyna aus elf Metern bei. Moukoko wurde der jüngste Spieler in der Bundesliga-Geschichte, der zehn Tore erzielte.


Christopher Nkunku, der viele Angebote von europäischen Giganten hat, ist mit elf Toren der beste Torschütze der Bundesliga.  Foto: EPA
Christopher Nkunku, der viele Angebote von europäischen Giganten hat, ist mit elf Toren der beste Torschütze der Bundesliga. Foto: EPA

Leipzig fand nach der Ankunft von Coach Rose die richtige Form
Auch Leipzig ist in Topform und hat sich am Mittwoch für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert. Hoffenheim verlor gegen die Roten Bullen mit 1:3. Kevin Kampl kam in der 75. Minute anstelle von Dani Olmo ins Spiel.

Bundesliga-Torschützenkönig Christopher Nkunku war der Held des Spiels in Sinsheim. Der französische Stürmer traf in der 17. Minute per Freistoß, in der 57. Minute war er dann fehlerfrei. Den Sieg der vom neuen Trainer Marco Rose wiederbelebten Gäste bestätigte Olmo in der 69. Minute nach einem fulminanten Konter, als er von Dominik Szoboszlai eingeworben wurde.


13. Runde:
BORUSSIA (M) – STUTTGART 3:1 (2:1)
Hofmann 4., Thuram 25., Herrmann 94.; Thoma 35.

BORUSSIA (D) – BOCHUM 3:0 (3:0)
Moukoko 8., 45., Reyna 12./11-m

MAINZ – WOLFSBURG 0:3 (0:1)
Wimmer 33., Arnold 70., Baku 84.

HOFFENHEIM – RB Leipzig 1:3 (0:1)
Rutter 50.; Nkunku 17., 57., Olmo 69.
Kampl (Leipzig) spielte ab der 75. Minute.

AUGSBURG – EINTRACHT 1:2 (1:1)
Berisha 1.; Ritt 13., Knauf 64.

Hertha – Bayern 2:3 (2:3)
Lukasbakio 40., Selke 45./11-m; Musiala 12., Choupo-Moting 37., 38.

Hertha: Christensen, Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt (65./Mittelstädt), Tousart, Serdar (64./Ejuke), Richter (78./Maolida), Boetius, Lukebakio, Selke (64./Kanga).

Bayern: Neuer, Mazraoui, Pavard, Upamecano, Davies (64./Hernandez), Kimmich, Goretzka (78./Sabitzer), Gnabry (75./Sane), Musiala, Mane (64./Coman), Choupo-Moting.

Richter: Bastian Dankert


WERDER BREMEN – SCHALKE 2:1 (1:0)
Füllkrug 30., Ducksch 76.; Drexler 89.

BAYER LEVERKUSEN – UNION BERLIN 5:0 (0:0)
Andrich 46., Diaby 56., 58., Hložek 68., Bakker 76.

Leverkusen: Hradecky, Kossounou, Tapsoba (69./Tah), Hincapie, Andrich, Frimpong (77./Fosu-Mensah), Demirbay (55./Palacios), Bakker, Amiri, Diaby (69./Adli), Hložek (77. /Hudson-Odoi).

Union: Grill, Baumgartl, Knoche, Diogo Leite, Trimmel, R. Khedira (69./Pantović), Ryerson, Thorsby (59./Seguin), Haberer (75./Skarke), Jordan (59./Behrens), Becker (59 ./Michel).

Richter: Robert Schröder


FREIBURG – KÖLN 2:0 (0:0)
Jeong 53., Gregoritsch 64.

Lestvica:
BAYERN             13  8 4  1 41:12 28
FREIBURG           13  8 3  2 20:13 27
UNION BERLIN       13  8 2  3 21:14 26
BORUSSIA (D)       13  8 1  4 23:15 25
EINTRACHT          13  7 2  4 27:21 23
LEIPZIG            13  6 4  3 25:19 22
WERDER             13  6 3  4 23:19 21
BORUSSIA (M)       13  5 4  4 23:20 19
HOFFENHEIM         13  5 3  5 19:16 18
MAINZ              13  5 3  5 18:22 18
WOLFSBURG          13  4 5  4 20:19 17
KÖLN               13  4 5  4 20:25 17
AUGSBURG           13  4 2  7 16:23 14
BAYER (L)          13  3 3  7 21:25 12
HERTHA             13  2 5  6 16:20 11
STUTTGART          13  2 5  6 16:24 11
BOCHUM             13  2 1 10 11:35  7
SCHALKE            13  1 3  9 12:30  6

Hildebrand Geissler

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