Elon Musk, CEO von Tesla, hat auf die Nachricht reagiert, dass schwedische Postangestellte sich weigern, Tesla-Nummernschilder auszuhändigen, und schließt sich damit den Mechanikern an, die Ende letzten Monats die Wartung von Tesla-Autos eingestellt haben.

Rund 130 Mechaniker traten im Oktober in den Streik, nachdem ihr Arbeitgeber, Teslas Tochtergesellschaft in Schweden, erklärt hatte, sie werde ihre Gewerkschaft nicht anerkennen, berichtete das schwedische Medienunternehmen Expressen.

Der Streik breitete sich bald auf Hafenarbeiter aus, die damit begannen, die Lieferungen von Tesla-Autos in den Häfen des Landes zu blockieren, auf Elektriker, die die Wartungsarbeiten für den Autohersteller stoppten, und auf andere Arbeiter in Schweden, berichtete Expressen ebenfalls.

„Es geht um gute Löhne, gute Renten und eine gute Versicherung für alle unsere Mitglieder, die bei Tesla arbeiten“, schrieb die schwedische Gewerkschaft IF Metall, die den ursprünglichen Streik ausgerufen hatte, auf ihrer Website. „Wir verhandeln schon lange mit Tesla. Sie weigern sich, einen Tarifvertrag zu unterzeichnen und verstoßen gegen Grundprinzipien des schwedischen Arbeitsmarktes“, fügten sie hinzu.

Gewerkschaften sind bei Tesla unerwünscht

In Schweden ist die Mehrheit der Belegschaft gewerkschaftlich organisiert – neun von zehn Arbeitnehmern unterliegen Tarifverträgen.

Allerdings hat sich die gewerkschaftliche Organisierung bei Tesla als schwierig erwiesen. Mindestens drei Versuche, amerikanische Arbeiter zu organisieren, sind gescheitert, vor allem aufgrund aggressiver Unternehmenstaktiken und schwacher Schutzmaßnahmen für US-Arbeiter.

In diesem Jahr entließ der Autohersteller mehr als 30 Unterstützer einer entstehenden Gewerkschaft in einem Werk in Buffalo, New York, nur wenige Tage nachdem er seine Bemühungen zur Organisierung angekündigt hatte.

Musk, der reichste Mann der Welt, ist ein lautstarker Gegner von Gewerkschaften. In einem Tweet aus dem Jahr 2018, den er später löschte, schlug er vor, dass Tesla-Mitarbeiter Aktienoptionen verlieren würden, wenn sie eine Gewerkschaft gründen würden.

Dennoch könnten die schwedischen Arbeiterstreiks die Tesla-Mitarbeiter in Deutschland ermutigen, wo das Unternehmen über eine große Fabrik zur Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batteriezellen verfügt.

Laut Reuters drängen deutsche Gewerkschaften das Unternehmen, einen Tarifvertrag für seine 11.000 Arbeiter in einer Fabrik in der Nähe von Berlin einzuhalten.

Die IG Metall, eine mächtige deutsche Gewerkschaft, sagt, Tesla entlohne seine Arbeiter schlechter als andere Autohersteller in Deutschland und entlasse Arbeiter, die zu oft krank seien. Mehr als 1.000 Arbeiter der Fabrik schlossen sich letzten Monat an einem Protesttag der Gewerkschaft an.