Nach mehreren Verschiebungen hat das ungarische Parlament das NATO-Beitrittsprotokoll Finnlands mit großer Mehrheit ratifiziert. 192 Abgeordnete stimmten dafür, sechs dagegen. Damit bleibt die Türkei das einzige NATO-Mitglied, das den Beitritt Finnlands zur Nordatlantischen Allianz noch nicht bestätigt hat.
Das ungarische Parlament, das von der rechten Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban dominiert wird, hat nach monatelanger Verzögerung die NATO-Mitgliedschaft Finnlands ratifiziert.
Nach Ungarn bleibt die Türkei das einzige der 30 Nato-Mitglieder, das den Beitritt des skandinavischen Landes zur Allianz noch nicht ratifiziert hat. Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdoğan gab letzte Woche bekannt, dass das Parlament den Prozess zur Ratifizierung des Beitritts Finnlands einleiten werde, und äußerte die Hoffnung, dass die Abgeordneten ihn vor den Parlamentswahlen am 14. Mai ratifizieren würden.
Auch Schwedens Nato-Beitritt haben die beiden Länder noch nicht bestätigt, da das Bündnis Schweden zu einem Gipfeltreffen im Juli vergangenen Jahres eingeladen hatte, sich mit Finnland zusammenzuschließen.
Über Schweden wurde nicht abgestimmt
Finnland und Schweden versuchten zunächst, gemeinsam der NATO beizutreten, aber Schwedens Fortschritt kam aufgrund der Behinderung des Prozesses durch die Türkei zum Stillstand.
Das ungarische Parlament hat heute auch über das Beitrittsprotokoll für Schweden beraten, die Abstimmung darüber aber noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt, berichtet die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
Wie die Agentur feststellt, scheint sich der ungarische Ministerpräsident Orban in dieser Frage eng mit dem türkischen Präsidenten abzustimmen.
Orban kritisierte kürzlich unter anderem Schweden und Finnland dafür, dass ihre Politiker und Medien Ungarn ungerechtfertigterweise wegen der Achtung der Rechtsstaatlichkeit und der Korruption kritisieren. Aber es scheint, dass er jetzt Zugeständnisse bezüglich des Beitritts Finnlands gemacht hat.
Erdogan bleibt Schweden gegenüber jedoch weiterhin sehr kritisch und wirft ihm unter anderem mangelndes Engagement vor, gegen Terrororganisationen wie die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorzugehen.
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