Im Vordergrund des preisgekrönten Films Zbornica steht eine idealistische junge Lehrerin, die gerade ihren ersten Job angetreten hat. Als es in der Schule zu einer Diebstahlsserie kommt und einer ihrer Schüler verdächtigt wird, beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Der Film wurde für einen Oscar in der Kategorie Bester internationaler Spielfilm nominiert.
Um den Preis konkurrierten auch die Filme 20.000 Bienenarten der spanischen Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren, Autumn Leaves des finnischen Regisseurs Aki Kaurismaki, Adamant von Nicolas Philibert und Sisters in the Sauna der estnischen Regisseurin Anna Hints.
Im Anschluss an die Preisverleihung fand eine Pressekonferenz statt, bei der Ilker Catak, Regisseur des preisgekrönten Films Chamber im Original Das Lehrerzimmer, per Videoschalte sprach. Wie er betonte, haben er und Johannes Duncker das Drehbuch für den Film erstellt. Beide hoben ihre sehr unterschiedlichen, aber ähnlichen Geschichten hervor: Catak wuchs als Türke in Deutschland auf und Dunckner als Deutscher in Istanbul. Mit dem Film wollten sie einen Lehrer vorstellen, der wirklich hart arbeitet. Mit der Filmgeschichte wolle man auch auf die unterbewertete Arbeit der Lehrer aufmerksam machen, fügte der Regisseur hinzu.
Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Evelyn Regner, betonte sowohl bei der Veranstaltung als auch später bei der Pressekonferenz, dass alle Filme eine sehr starke gesellschaftliche Botschaft hätten. Ihrer Meinung nach spielen Kultur und insbesondere das Kino eine „Schlüsselrolle bei der Festigung unseres Gefühls einer gemeinsamen europäischen Identität“. Die Werte, die „das Herzstück unserer europäischen Demokratie sind, sind die gleichen, die auch in den heutigen Filmen gezeigt werden“, sagte sie und wies auf die Fragilität der Demokratie in der heutigen Zeit hin, und erinnerte auch an die bevorstehenden Europawahlen.
Der Präsident des Lux Audience European Film Award und der Präsident der European Film Academy, Mike Downey, der bei der Veranstaltung die nominierten Filme bekannt gab, wies bei der Pressekonferenz insbesondere auf die Menschlichkeit hin, die ihn in dem preisgekrönten Film ansprach.
Die Abstimmung, zu der die Zuschauer vom Europäischen Parlament und der Europäischen Filmakademie, die den Preis vergibt, eingeladen wurden, fand online bis Sonntag, 14. April, statt. Kostenlose Vorführungen der in die engere Wahl gezogenen Filme, die in den 24 offiziellen EU-Sprachen untertitelt waren, waren verfügbar in Kinos in ganz Europa. In Slowenien fanden sie vom 2. bis 5. April im Kinodvor statt. Später waren die Filme auch auf dem Webportal RTV 365 verfügbar. Vier nominierte Filme blieben zur Ansicht übrig, Zbornica konnte jedoch aus urheberrechtlichen Gründen nicht über das Portal angesehen werden.
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