Der größte Streik in Deutschland seit 30 Jahren: Züge, Flugzeuge, Busse stehen still

In Deutschland streiken Beschäftigte an Flughäfen und Bahnen sowie im Busverkehr und in Häfen. Der größte Streik der letzten 30 Jahre, der kurz nach Mitternacht begann, wirkt sich auch auf den Flugplan des Brünner Flughafens aus.

In Deutschland streiken heute Beschäftigte an Flughäfen und Bahnen sowie im Busverkehr und in Häfen, und die zentrale Forderung sind höhere Löhne.

Viele Flüge von und nach Deutschland wurden wegen des Streiks gestrichen, darunter alle für heute geplanten Flüge zwischen den Flughäfen Frankfurt und München sowie dem Flughafen Jože Pučnik in Ljubljana.

Abgesagt werden: Abfahrt nach Frankfurt um 7:10 Uhr; Ankunft und Abfahrt von und nach Frankfurt um 10:25 Uhr bzw. 11:00 Uhr; Ankunft und Abflug von und nach München um 12:30 bzw. 13:10 Uhr und Ankunft aus Frankfurt um 21:30 Uhr, laut Website des Flughafens Ljubljana.

Als der Streik am Donnerstag angekündigt wurde, schätzte der Verband Deutscher Flughäfen, dass 380.000 Passagiere ihre geplanten Flüge nicht antreten könnten. Der Flughafen Frankfurt teilte mit, dass alle Passagierflüge für heute gestrichen worden seien. Geplant waren 1.170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren.

Die Deutsche Bahn, die das deutsche Schienennetz verwaltet, rechnet heute mit „erheblichen Störungen“ im Verkehr. Das Unternehmen für die Verwaltung deutscher Autobahnen forderte die Autofahrer jedoch auf, sich auf Staus und Umleitungen einzustellen.

Der heutige Streik wirkt sich auch auf den Flugplan des Flughafens Ljubljana Jože Pučnik aus. Somit wurden alle für heute geplanten Flüge zwischen Brnik und Frankfurt sowie Brnik und München gestrichen. Bereits am Sonntag wurden An- und Abflüge in die bayerische Landeshauptstadt gestrichen.

Die Änderungen werden die Reisepläne von etwa 400 Passagieren betreffen, so die Schätzung des Betreibers des Brünner Flughafens, Fraport Slovenija, laut STA. Einigen Passagieren wurde bereits am Flughafen geholfen, indem sie am Freitag über andere Flüge zu ihren endgültigen Zielen umgeleitet wurden, erklärten sie.

Sie erwarten Erfüllung von Forderungen, keine Gegenangebote

Die Gewerkschaften Verdi und EVG haben ihre Mitglieder zum heutigen Streik aufgerufen. Der Streik geht auf eine Reihe gescheiterter Verhandlungen mit Arbeitgebern in den letzten Wochen zurück, in denen die beiden Gewerkschaften inflationsbedingt höhere Löhne gefordert haben.

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Ivo Boskarol

„Wir betonen heute, dass der Verkehrssektor nicht von der allgemeinen Lohnerhöhung im Land ausgeschlossen werden darf“, betonte Burkert vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde zu den Tarifen im öffentlichen Dienst.

Die EVG, die rund 230.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn und im Busverkehr vertritt, fordert eine 12-prozentige Lohnerhöhung, was bedeutet, dass sie um mindestens 650 Euro im Monat steigen würden. „Wir sind fest entschlossen, unsere Ziele zu erreichen“, wurde der Gewerkschaftsführer von der deutschen Nachrichtenagentur dpa zitiert.

Laut dpa erwarten die Gewerkschaften von den Arbeitgebern, dass sie Forderungen nachkommen, aber keine Gegenangebote.

Der Bahnbetreiber Deutsche Bahn hat angeboten, die Gehälter von rund 180.000 Mitarbeitern in zwei Stufen um insgesamt fünf Prozent zuzüglich möglicher Einmalzahlungen von 2.500 Euro zu erhöhen, was von der EVG abgelehnt wurde.

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Personalleiter bei der Deutschen Bahn Martin Seiler bezeichnete den Streik als unnötig und forderte die Gewerkschaften auf, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

So der Chef der Gewerkschaft EVG Martin Bükert Dem heutigen Streik schlossen sich rund 30.000 Beschäftigte in 50 Eisenbahnverkehrsunternehmen an, die an den Verhandlungen teilnehmen. „Das ist eine riesige Zahl“, schätzte er ein.

Der Streik brachte den Intercity-Bahnverkehr sowie die meisten Regional- und S-Bahn-Verbindungen vollständig zum Erliegen.

Neben EVG hat auch die Gewerkschaft Verdi zum heutigen Streik aufgerufen. Er vertritt 2,5 Millionen Beamte, darunter Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr und auf Flughäfen.

Ein Arbeiterkampf ohne große Wirkung, so Verdis erster Ehemann Frank Werneke es würde zu nichts führen. Er räumte ein, dass der heutige Streik vielen Reisenden und Urlaubern Probleme bereite, aber es sei besser, „einen Tag wie diesen, der zu einer Einigung führen kann, zu ertragen, als mehrere Wochen Arbeitskampf“.

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Christiane Brandt

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