JV/STA
11. Februar 2023, 15:35 Uhr
Aktualisiert: 11. Februar 2023, 15:40 Uhr
Der letzte Ministerpräsident der kommunistischen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Hans Modrow, der die DDR von November 1989 bis April 1990 regierte, starb über Nacht im Alter von 96 Jahren.
Hans Modrow wurde kurz nach dem Mauerfall 1989 zum Präsidenten des DDR-Ministerrates gewählt, musste aber nach den ersten freien Wahlen nach nur fünf Monaten wieder zurücktreten. Er führte die DDR von November 1989 bis April 1990 und verhandelte nach dem Fall der Berliner Mauer mit der Bundesregierung die ersten Schritte zur deutschen Wiedervereinigung.
Mit dem Tod von Modrow „verliere unsere Partei eine wichtige Persönlichkeit“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Deutschen Linken. Dietmar Bartsch und ehemaliger Vorsitzender des Caucus Gregor Gysi. „Der friedliche Prozess der Herstellung der deutschen Einheit war eine seiner besonderen Verdienste. Dies wird sein politisches Vermächtnis bleiben.“ Auch Bartsch und Gysi schrieben in den Nachruf.
Nach der deutschen Wiedervereinigung saß Modrow von 1990 bis 1994 als Mitglied der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) im Deutschen Bundestag, die von 1989 bis 2007 in Deutschland operierte, als sie sich der neu gegründeten Linken (Die Linke) anschloss. In der Zeit zwischen 1999 und 2004 vertrat Modrow die PDS-Partei auch im Europäischen Parlament.
Als Sozialist äußerte er sich mehrfach kritisch über das neuvereinigte Land. In Interviews hat er immer wieder gesagt, dass die Vereinigung Deutschlands zu schnell vollzogen, die DDR zu bedingungslos zusammengebrochen und zu einseitig als „Unrechtsstaat“ verurteilt worden sei.
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