Deutschland führte eine Einzelfahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr ein

Das deutschlandticket genannte Ticket bietet uneingeschränkten Zugang zu Bussen und U-Bahnen im ganzen Land sowie zu Nah- und Regionalzügen. Man könne damit nicht nur in Fernzügen und Bussen reisen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing nannte die Innovation bereits „die größte ÖPNV-Reform in der deutschen Geschichte“.

Der Verband Deutscher Verkehrsträger VDV geht davon aus, dass 16 Millionen der 84 Millionen Einwohner Deutschlands die neue Uniform kaufen werden. Bisher wurden rund 750.000 Tickets verkauft, diejenigen nicht mitgerechnet, die ihr aktuelles Bus- oder Bahnticket dafür umtauschen.

Die Einführung einer Einzelfahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr verzögerte sich, da im Land monatelang über die Finanzierung debattiert wurde. Am Ende einigte man sich darauf, dass Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro beisteuern und so eine Erhöhung der Schulden der Bundesbahn vermeiden.

Das deutsche Schienennetz ist wirklich nicht in bester Verfassung, denn nach offiziellen Schätzungen wären in den nächsten 10 Jahren jährlich rund 8,6 Milliarden Euro an Investitionen nötig. Im Jahr 2022 kamen nur 65,2 Prozent der Fernzüge pünktlich am Ziel an.

Die Probleme im deutschen Bahnsystem wurden im vergangenen Sommer deutlich, als die Regierung erstmals versuchsweise ein stark vergünstigtes Pauschalticket einführte. Zwischen Juni und August konnten Deutsche bereits für neun Euro im Monat durchs Land reisen, was für einen regelrechten Ansturm auf die Züge sorgte.


Helfried Kraus

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