Eine Gruppe von Kinderärzten aus Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich veröffentlichte einen offenen Brief, in dem sie die politischen Entscheidungsträger aufforderte, eine schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung für das Antibiotika-Versorgungsproblem zu finden. „Durch den Mangel an Medikamenten ist die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen europaweit gefährdet“, warnten sie. Einige Bundesländer haben auf die Situation mit vorübergehenden Lockerungen der Einfuhrbestimmungen für Arzneimittel reagiert. Mit einer baldigen Normalisierung der Lage rechnen die dortigen Experten nicht.
Der Deutsche Bundestag hat daher vergangene Woche ein Sondergesetz beschlossen, das unter anderem den Import von Arzneimitteln erleichtern und gleichzeitig eine langfristige Rückkehr der Arzneimittelproduktion nach Europa ermöglichen soll. Die Grünen-Abgeordnete Paula Piechotta mahnte, das Problem müsse auf europäischer Ebene gelöst werden. „Wir müssen uns alle für ein EU-Arzneimittelpaket einsetzen“, sagte sie. Das Gesetzespaket, mit dem sich die Europäische Kommission derzeit befasst, soll den europäischen Pharmasektor grundlegend stärken und mehr Anreize für die Entwicklung von Reserveantibiotika schaffen.
„Leser. Student. Popkultur-Experte. Subtil charmanter Introvertierter. Twitter-Geek. Social-Media-Guru.“