Deutschland bereitet sich auf einen Verkehrsstreik vor, den größten seit Jahrzehnten, der heute kurz nach Mitternacht begonnen hat. In Erwartung des Chaos haben am vergangenen Wochenende 10 der 16 deutschen Bundesländer ihr Fahrverbot für schwere Nutzfahrzeuge gelockert. Ein Streik für Tausende von Menschen, die von der hohen Inflation geplagt sind, ist eine Frage des Überlebens, sagt die Gewerkschaftsseite.
In Deutschland werden Beschäftigte an Flughäfen und Bahnen sowie im Busverkehr und in Häfen streiken, und die zentrale Forderung sind höhere Löhne. Dies sei der größte Streik in Deutschland seit mehreren Jahrzehnten, daher sei mit umfangreichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen, schreiben ausländische Presseagenturen.
Mehrere Bundesländer haben nach Angaben der Deutschen Nachrichtenagentur dpa am Sonntag bereits Maßnahmen ergriffen. Üblicherweise gelten sonntags auch in Deutschland von 0 bis 22 Uhr Fahrverbote für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen, doch gestern wurden diese Regeln auf Wunsch von Kaufleuten und Bundesverkehrsminister Volker Wissing vielerorts gelockert.
Der Kontrollverzicht in 10 Bundesstaaten wird voraussichtlich nicht zu größeren Staus auf Autobahnen führen. Diese Entscheidung kam jedoch angesichts der Bedürfnisse der Branche spät.
Der Frankfurter Flughafen hat mitgeteilt, dass alle Passagierflüge für heute gestrichen wurden. Geplant waren 1.170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren.
Auch Flüge vom Flughafen Brünn wurden gestrichen
Der heutige Streik wirkt sich auch auf den Flugplan des Flughafens Jože Pučnik Ljubljana aus. Somit wurden alle für heute geplanten Flüge zwischen Brnik und Frankfurt sowie Brnik und München gestrichen. Bereits am Sonntag wurden An- und Abflüge in die bayerische Landeshauptstadt gestrichen.
Die Änderungen werden die Reisepläne von rund 400 Passagieren betreffen, so die Einschätzung des Betreibers des Flughafens Brünn, Fraport Slowenien, schätzten sie für STA. Einigen Passagieren wurde bereits am Flughafen geholfen, indem sie am Freitag über andere Flüge zu ihren endgültigen Zielen umgeleitet wurden, erklärten sie.
In der Gewerkschaft Forderungen nach einer Lohnerhöhung
Die Gewerkschaftsseite besteht darauf, dass der Streik notwendig ist. „Die Menschen werden nicht nur unterbezahlt, sie sind hoffnungslos überarbeitet“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der „Bild am Sonntag“.
Der Streik findet nach erfolglosen Verhandlungen über höhere Löhne im öffentlichen Dienst statt. Verdi vertritt 2,5 Millionen Beamte, darunter ÖPNV- und Flughafenbeschäftigte, 230.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn und im Busverkehr werden ebenfalls von der Gewerkschaft EVG vertreten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 10,5 %, was eine Erhöhung um mindestens 500 Euro pro Monat bedeutet, während EVG eine Erhöhung der Löhne um 12 % erwartet, was bedeutet, dass sie um mindestens 650 Euro pro Monat steigen würden.
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