Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, werden die Unternehmen Rosneft Deutschland und RN Refining & Marketing der staatlichen Energieregulierungsbehörde Bundesnetzagentur unterstellt.
Damit will Berlin die Kontrolle übernehmen und den Betrieb von drei Raffinerien in den Städten Karlsruhe, Vohburg und Schwedt sicherstellen. Die damit verbundenen Kosten müssen die Unternehmen selbst tragen, berichtete die Deutsche Nachrichtenagentur DPA.
Etwa 12 Prozent der deutschen Ölraffineriekapazitäten werden von Rosneft Deutschland gehalten, was sie zu einem der größten Ölraffinerieunternehmen des Landes macht.
Die Zwangsverwaltung sei eine Reaktion auf die Gefährdung der Energieversorgungssicherheit und notwendig, um die Raffinerie in Schwedt zu erhalten, teilte das Ministerium mit. Zulieferer, Banken und Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnologie waren nicht mehr bereit, mit Rosneft zusammenzuarbeiten.
Die nahe der polnischen Grenze gelegene Raffinerie Schwedt liefert nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP etwa 90 Prozent des in und um Berlin verbrauchten Öls, einschließlich des internationalen Flughafens Berlin-Brandenburg.
Eine ähnliche Maßnahme ergriff die Bundesregierung im April, als sie vorübergehend die Kontrolle über die deutsche Gazprom-Niederlassung übernahm.
Aufgrund der Energiekrise ist Deutschland in große Schwierigkeiten geraten, da es stark vom Import russischen Gases abhängig ist. Durch die Energieriesen Rosneft und Gazprom hat Moskau im Laufe der Jahre eine bedeutende Kontrolle über deutsche Ölraffinerien, Gaspipelines und andere Gasinfrastruktur erlangt, betont AFP.
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