Deutschland weist Forderungen nach Weltkriegsreparationen zurück

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte, das Thema Kriegsreparationen sei für die Bundesregierung abgeschlossen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock
© Heinrich-Böll-Stiftung / WikiCommons

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat in Warschau Polens Forderungen nach mehr als einer Billion Euro Kriegsreparationen für den Zweiten Weltkrieg als inakzeptabel zurückgewiesen. Wie sie sagte, ist die Frage der Reparationen für die Bundesregierung abgeschlossen, obwohl Deutschland bedingungslos zu seiner historischen Verantwortung stehe.

„Deutschland steht vorbehaltlos zu seiner historischen Verantwortung wenn und aber“, sagte Baerbock nach Gesprächen mit ihrem polnischen Kollegen Zbigniew Rau, fügte aber hinzu, dass das Thema Kriegsreparationen für die Bundesregierung noch abgeschlossen sei, berichtet die deutsche Nachrichtenagentur dpa.

Rau betonte jedoch die gemeinsame Verantwortung Polens und Deutschlands gegenüber vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Generationen und sagte, er sei „sicher, dass sich die Position der Bundesregierung in dieser Frage im Dialog ändern wird“.

Nach Einschätzung des polnischen Außenministers kann niemand auf eine Sitten- oder Rechtsordnung verweisen, „in der der Täter einer Straftat befugt wäre, sowohl den Grad seiner Schuld als auch deren Umfang und Dauer selbstständig und unabhängig zu bestimmen Verantwortung“.

„Es bleibt unsere ewige Aufgabe, an das millionenfache Leid zu erinnern, das Deutschland Polen zugefügt hat“, sagte Baerbock und fügte hinzu, dass Deutschland und Polen laut dpa weiter zusammenarbeiten müssten.

„Es bleibt unsere ewige Aufgabe, an das millionenfache Leid zu erinnern, das Deutschland Polen zugefügt hat.“

Annalena Bärbock,
Deutscher Außenminister

Anfang September veröffentlichte eine polnische Parlamentskommission ein Gutachten, in dem sie den Schaden, den Polen während des Zweiten Weltkriegs erlitten hatte, auf mehr als 1,3 Billionen Euro bezifferte. Rau habe daraufhin am Montag eine offizielle diplomatische Note unterzeichnet, in der die Forderungen Polens dargelegt seien, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP.

Warschau möchte, dass diese Einschätzung zur Grundlage für Verhandlungen mit Deutschland über Reparationen wird, was Berlin mit der Begründung ablehnte, dass die Angelegenheit bereits durch frühere Abkommen geregelt sei, insbesondere durch das von den damaligen polnischen kommunistischen Behörden mit Ostdeutschland unterzeichnete von 1953.

In den letzten Jahren haben die polnischen Behörden dieses Abkommen angefochten und erklärt, Polen habe es auf Druck der Sowjetunion unterzeichnet. Die Reparationsfrage zwischen Polen und Deutschland zieht sich seit mehreren Jahren hin.

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Hildebrand Geissler

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