Die Deutsche Welle berichtet, dass sich der Polizeieinsatz auf verbotene Neonazi-Gruppen konzentriert habe. An den Razzien, die am Morgen in elf der 16 Bundesländer begannen, beteiligten sich 800 Polizisten und durchsuchten insgesamt die Räumlichkeiten von rund 50 Verdächtigen, berichtet die Deutsche Nachrichtenagentur DPA.
Die Verdächtigen der Razzien sollen der rechtsextremen Kampfsportgruppe Knockout 51, der verbotenen Gruppe Combat 18, benannt nach Adolf Hitlers Initialen, der amerikanischen Atomwaffen Division (AWD) und der Online-Propagandagruppe Sonderkommando 14/18 angehören.
Vier führende Mitglieder der Gruppe Knockout 51 seien in der Stadt Eisenach festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Einer von ihnen wird auch auf Verbindungen zu AWD untersucht. Einigen der Verdächtigen wird die Mitgliedschaft in terroristischen Vereinigungen vorgeworfen, anderen wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Bande vorgeworfen, berichtet die Deutsche Welle.
Der Chef des deutschen Geheimdienstes Thomas Haldenweg nannte die Razzien einen deutlichen Schlag gegen die gewaltbereite rechte Szene im Land und einen großen Erfolg für die staatlichen Sicherheitskräfte.
Knockout 51 greift linke Aktivisten und die Polizei an
Die Gruppe Knockout 51 soll Verbindungen zu anderen rechtsextremen Gruppierungen in ganz Deutschland haben und hat es spätestens seit März 2020 auf schwere Straftaten abgesehen. Dazu gehören Angriffe auf linke Aktivisten, Polizisten und andere Personen.
Der Bericht sagte auch, die Gruppe versuche, ein „Nazi-Viertel“ unter ihrer Kontrolle zu errichten, und habe letztes Jahr mit Patrouillen begonnen, bei denen sie versuchte, die Opfer zu provozieren, gegen sie zu kämpfen.
Die Staatsanwaltschaft fügt hinzu, dass die Verdächtigen bei solchen Zusammenstößen mehrere Menschen verletzten, einige von ihnen schwere Verletzungen erlitten. Der Gruppe wird auch vorgeworfen, zwischen August 2020 und März 2021 Proteste gegen die Coronavirus-Beschränkungen der Regierung organisiert zu haben, um Gewalt zu provozieren.
„Unter dem Deckmantel gemeinsamer Übungen lockten die Verdächtigen junge, rechtsextreme Männer an und indoktrinierten sie mit extremistischem Gedankengut.“, teilte die Staatsanwaltschaft mit, die spätestens am Donnerstag entscheiden werde, ob sie festgenommen werden sollen.
AWD hat zwei Grünen-Politikern mit dem Tod gedroht
AWD ist eine Neonazi-Terrororganisation, die ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten hat und aus führerlosen Terrorzellen besteht. Die Mitglieder wurden mit mindestens fünf Morden in Verbindung gebracht. In Deutschland erhielten 2019 die prominenten Grünen-Politiker Cem Özdemir und Claudia Roth Morddrohungen.
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