Die Bundesregierung beharrt auf der Position, dass Investitionen in die Atomenergie nicht als nachhaltig angesehen werden können, hieß es heute in Berlin. „Wir halten die Technologie für gefährlich, und unter anderem ist die Frage der Endlagerung der Abfälle ungeklärt“, sagte die Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.
„Die Bundesregierung vertritt mit ihrer Stellungnahme die feste Überzeugung, dass die Atomenergie nicht als nachhaltig bezeichnet werden kann“, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur. DPA sagte Hoffmann heute.
Der Vorschlag spaltet die Mitglieder stark
Heute läuft die Frist für Stellungnahmen zum Vorschlag der Europäischen Kommission ab, Atomenergie und Erdgas als Übergangsinvestitionen in die Kategorie der grünen Investitionen einzustufen. Der Vorschlag spaltet die Mitglieder stark. Deutschland, Luxemburg und Österreich sind dagegen. Österreich ist bereit, den Vorschlag vor dem EU-Gerichtshof anzufechten, wenn Atomenergie und Gas als grüne Investitionen betrachtet werden. Unterdessen plädieren mehrere Länder, allen voran Frankreich, für die Einbeziehung der Atomenergie in die Kategorie der grünen Investitionen, und auch Slowenien ist dafür.
Ein maskierter Demonstrant, der Bundeskanzler Olaf Scholz vertritt, hält ein Plakat mit der Aufschrift „Nachhaltigkeit“ hoch und protestiert damit gegen die Ökologisierung der Atomenergie. FOTO: Michele Tantussi/Reuters
Die Bundesregierung sei unter Auflagen bereit, Gas grünes Licht zu geben, nicht aber Atomenergie. In Berlin werde Gas als Übergangstechnologie betrachtet. Wie es in diesem Punkt konkret aussehe, werde die offizielle Stellungnahme zeigen, die bis Mitternacht in Brüssel eintreffen werde, sagte Hoffmann.
Ob die Bundesregierung ihre Position öffentlich machen wird, ist unklar. Dies sei zwar keine Praxis, in diesem konkreten Fall sei die Entscheidung aber noch nicht gefallen, erklärte der Sprecher. Unter anderem forderte eine Gruppe von Umweltorganisationen Berlin auf, seine Position zu veröffentlichen.
In Deutschland wird der jahrzehntelange Ausstieg aus der Atomenergie abgeschlossen. Die letzten drei Atomkraftwerke im Land werden Ende dieses Jahres vom Netz gehen.
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