Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius ist davon überzeugt, dass die deutsche Armee kriegsbereit sein muss. Wie der Minister aus den Reihen der Sozialdemokraten (SPD) in einem heute für den Tagesspiegel veröffentlichten Artikel warnte, könnte Russland im Falle eines Sieges in der Ukraine eines der NATO-Mitglieder angreifen.
Angesichts der aktuellen Sicherheitslage betonte Pistorius die Notwendigkeit einer Stärkung der deutschen Verteidigung. Zur Militärhilfe für die Ukraine sagte er, diese habe bisher alles gegeben, was sie könne, da sie sich auch um ihre eigenen Streitkräfte kümmern müsse, so die dpa.
Wie er betonte, sollte jedem klar sein, dass für den Fall, dass der russische Präsident Wladimir Putin besetzt die Ukraine, dadurch erhöhte sich auch die Gefahr für NATO-Mitglieder. Zugleich erinnerte er an die Drohungen des Kremls, die sich zuletzt gegen die baltischen Staaten richteten.
Ansonsten sei es unwahrscheinlich, dass es zu einem solchen Angriff kurzfristig, sondern innerhalb eines Zeitraums von fünf bis acht Jahren käme, fügte der Minister hinzu.
Er erwartet Vorschläge zur Wiedereinführung der Wehrpflicht
Pistorius ist der Ansicht, dass eine solche Gefahr auch bei der Verabschiedung von Haushaltsplänen berücksichtigt werden sollte. Da seiner Einschätzung nach die verfügbaren Mittel nicht ausreichen werden, ist eine Reform der Schuldenbremse im Verteidigungsbereich erforderlich, die die Kreditaufnahmefähigkeit der deutschen Regierungen bis auf wenige Ausnahmen erheblich einschränkt.
Pistorius forderte die Streitkräfte nicht nur zur Kriegsbereitschaft auf, sondern erwarte in naher Zukunft auch Vorschläge zur Wiedereinführung der Wehrpflicht, die Deutschland 2011 abgeschafft hatte. Laut dpa äußerte er sich auch positiv über die Möglichkeit, ausländische Staatsbürger in die Bundeswehr aufzunehmen.
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