Den Vorfall am israelischen Konsulat in München, bei dem heute ein 18-jähriger Österreicher getötet wurde, behandeln die deutschen Behörden als versuchten Terroranschlag, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte unterdessen in seiner Antwort, für Antisemitismus und Islamismus gebe es in Deutschland keinen Platz, berichten ausländische Presseagenturen.
Wie Scholz im X-Netzwerk schrieb, habe die schnelle Reaktion der zuständigen Dienste möglicherweise verhindert, dass heute in München etwas Schreckliches passiert sei. „Lassen Sie mich das ganz klar sagen: Für Antisemitismus und Islamismus ist kein Platz“, betonte der deutsche Bundeskanzler.
Zuvor hatte Israels Präsident Yitzhak Herzog seine Bestürzung über den Vorfall zum Ausdruck gebracht. Er hatte auch mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier telefoniert, der sich schockiert über den Vorfall äußerte. „Ich habe mit dem israelischen Präsidenten vereinbart, dass wir in engem Kontakt bleiben“, sagte er bei einem Besuch in der norddeutschen Stadt Stade.
Die deutsche Polizei hat in der Nähe des israelischen Konsulats und des Museums zur Nazizeit im Zentrum Münchens einen bewaffneten 18-jährigen österreichischen Staatsbürger bosnischer Herkunft erschossen, der später seinen Verletzungen erlag. Zuvor hatte er mehrere Schüsse auf die Polizei abgegeben.
Laut einigen deutschen und österreichischen Medien wurde der Verdächtige bereits im vergangenen Jahr von den österreichischen Behörden wegen der mutmaßlichen Verbreitung islamistischer Inhalte untersucht, die Ermittlungen wurden jedoch später aus unbekannten Gründen eingestellt.
Das Konsulat bestätigte, dass keiner seiner Mitarbeiter bei der Schießerei verletzt wurde. Der Vorfall ereignete sich am Jahrestag des Terroranschlags der palästinensischen Gruppe „Schwarzer September“, bei dem während der Olympischen Spiele 1972 in München elf Israelis getötet wurden. Zum Zeitpunkt der Schießerei fand im Konsulat eine Zeremonie zum Gedenken an die Opfer statt.
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