Die NATO-Führer fordern ihre Mitglieder auf, die Logistik in Europa so schnell wie möglich zu verbessern. Sie sagen, dass die Bürokratie die Truppenbewegungen auf dem Kontinent verlangsame und warnen, dass dies im Falle eines Konflikts mit Russland zu ernsthaften Problemen führen könnte.
„Uns läuft die Zeit davon. Was wir im Frieden nicht tun, wird im Krisen- oder Kriegsfall nicht bereit sein.“ sagte in einem Interview mit Reuters der Chef des NATO-Logistikkommandos, Generalleutnant Alexander Sollfrank.
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Sollfrank glaubt, dass Europa ein „militärisches Schengen“ schaffen sollte – eine Zone ohne militärische Bewegung, ähnlich einer grenzfreien Zone auf dem gesamten Kontinent. Er forderte die Staats- und Regierungschefs auf, dem Kreml aufgrund der Unvorbereitetheit des Bündnisses nicht die Möglichkeit zu geben, ein EU-Land anzugreifen.
„Wir müssen die Ereignisse vorhersehen. Wir müssen das Gebiet rechtzeitig vorbereiten, bevor Artikel 5 in Anspruch genommen wird“, sagte er und bezog sich dabei auf die kollektiven Verteidigungsbestimmungen der NATO.
Das Joint Support and Enablement Command (JSEC) der NATO unter der Leitung von Sollfrank wurde 2021 in der süddeutschen Stadt Ulm eröffnet. Zu seinen Aufgaben gehört die Koordinierung des operativen Truppen- und Panzertransfers auf dem gesamten Kontinent sowie die Bereitstellung materieller und technischer Ressourcen, beispielsweise Munitionsdepots an der Ostflanke des Bündnisses.
„Wir haben viele Vorschriften, aber wir haben keine Zeit. Russlands Krieg gegen die Ukraine hat sich als Zermürbungskrieg herausgestellt – und ein Zermürbungskrieg ist ein logistischer Kampf.“ fügte Admiral Rob Bauer, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, hinzu.
„Angesichts der Zeit, in der Russland sich neu konstituiert, muss die NATO in fünf bis neun Jahren kriegsfähig sein, um Russland von einem Krieg abzuhalten.“ wurde kürzlich in einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik festgestellt. Dem Bericht zufolge könnte es sechs bis zehn Jahre dauern, bis das Moskauer Regime nach dem Ende der intensiven Kämpfe in der Ukraine sein Militär wieder aufbaut.
Während dieser Zeit muss die NATO ihre Streitkräfte auf die Fähigkeit ausrichten, Russland abzuschrecken und gegebenenfalls gegen Russland zu kämpfen. Nur so könne die NATO das Risiko eines neuen Kriegsausbruchs in Europa verringern, fügte er hinzu.
IC
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