Die Organisatoren des Staatsstreichs in Deutschland kauften vor einigen Jahren Waffen in Kroatien



Foto: Reuters

Letzte Woche hat die deutsche Polizei 25 Personen festgenommen, die der Beteiligung an der versuchten Verschwörung verdächtigt werden. Viele von ihnen waren Mitglieder der rechtsextremen Gruppe Reichsbürger, die die Existenz eines modernen deutschen Staates leugnet. Sie planten den Sturz der Regierung und einen Terroranschlag auf das Parlament, und gleichzeitig planten sie, ihr Mitglied zum neuen Führer des Landes zu ernennen.

Die kroatische Jutranji-Liste berichtete heute, dass die Bewegung vor einigen Jahren Waffen für ihre terroristischen Aktionen in Kroatien kaufte und eines der mutmaßlichen Mitglieder der Bewegung auch dort lebte.

Laut Jutarnje List haben die kroatische Polizei und das Amt zur Prävention von Korruption und organisierter Kriminalität (USKOK) im Rahmen einer Untersuchung des Waffenkaufs in Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei Dutzende Personen festgenommen, darunter auch kroatische Staatsbürger. Den Erkenntnissen zufolge war ein Teil der Waffen, die die oben genannte Gruppe kaufte, für die Liquidierung politischer Gegner der Rechten in Deutschland bestimmt.

Ein ehemaliger Zollbeamter hat in Zadar Waffen beschafft

Das Geständnis des kroatischen Staatsbürgers Martin M. und vor allem das heimliche Abhören von Waffenschmugglergesprächen durch die kroatische USKOK führten kürzlich zur Verurteilung von Aleksandar Reichl, Martin M. und einem weiteren Mitglied der Reichsbürger vor Gericht in München.

Reichl, ein ehemaliger deutscher Zollbeamter, war zunächst Mitglied der rechtsradikalen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), trat 2016 der rechten Alternative für Deutschland (AfD) bei und hat sich auch dem Reichstag angeschlossen aus Bayern. Nach Aussage von Martin M. hatte Reichl eine Frau in Zadar, von wo er laut der Zeitung angeblich Waffen beschafft haben soll.

Anfang 2018 erhielt die kroatische Polizei Informationen, dass Reichl große Mengen Waffen aus dem Krieg in Kroatien kaufte und diese mit Hilfe einiger Helfer nach Deutschland transportierte, wo er diese Waffen lieferte an Mitglieder rechter Gruppierungen, darunter Reichsbürger.

In Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei leiteten die kroatischen Behörden eine geheime Untersuchung ein und zeichneten Telefongespräche zwischen den Verdächtigen auf. Aus diesen Gesprächen geht hervor, dass sie unter anderem den Kauf von Automatik- und Scharfschützengewehren, Pistolen, Maschinengewehren, Handgranaten und Schrotflinten vereinbarten.

Insgesamt 16 Personen seien in Kroatien festgenommen und auf Grundlage der USKOK-Anklage beschuldigt worden, Waffen an Reichl geliefert zu haben, heißt es weiter in der Zeitung.

Berlin will das Waffengesetz verschärfen

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Deutscher Innenminister Nancy Faeser warnte in einem Interview mit Bild am Sonntag vor einer wachsenden Bedrohung Deutschlands durch die Reichsbürgerbewegung, deren Zahl im vergangenen Jahr um 2.000 auf 23.000 gestiegen sei. „Das sind keine harmlosen Verrückten, sondern Terrorverdächtige, die jetzt in Untersuchungshaft sitzen.“ Sie sagte.

Die Staatsanwälte haben bekannt gegeben, dass es sich bei den Verdächtigen um Personen handelt, die Waffen besitzen und wissen, wie man sie benutzt. Sie versuchten auch, aktuelle und ehemalige Armeeangehörige zu rekrutieren und fanden Waffenlager.

Alle Behörden müssen den größtmöglichen Druck ausüben, um ihnen die Waffen abzunehmen, sagte der Minister, der auch sagte, dass die Regierung „kurz darauf die Waffengesetzgebung weiter verschärft„.

Bereits vor den Festnahmen in dieser Woche hatten die Behörden die Waffen von mehr als 1.000 Mitgliedern der Reichsbürgerbewegung beschlagnahmt. Gleichzeitig sollen rund 500 von ihnen eine Waffenerlaubnis haben, was in Deutschland recht selten ist.

Wer sind Reichsbürger?

Helfried Kraus

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