Diplomatischer Krieg um Döner? Deutschland widerspricht der Forderung der Türkei, Döner Kebab zu schützen.



Sollte sich die türkische Behauptung bestätigen, wird es sich beim Döner Kebab entweder um Rind- und Lammfleisch (drei bis fünf Millimeter dick geschnitten) oder um Hähnchenfleisch (ein bis zwei Zentimeter dick geschnitten) handeln. Foto: Shutterstock

Wie wir bereits berichteten, hat die Türkei im April bei der Europäischen Kommission einen Antrag auf den Schutz von Döner Kebab unter der Bezeichnung eine garantiert traditionelle SpezialitätDas Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass das Gericht in der EU nur noch nach traditioneller Produktionsmethode und mit genau festgelegten Vorgaben zubereitet werden kann.

Eine garantiert traditionelle Spezialität ist einer der drei europäischen Schutzbestimmungen für Lebensmittel oder landwirtschaftliche Produkte – zusammen mitgeschützte Ursprungsbezeichnungen Und geschützte geografische Angaben. Eine garantiert traditionelle Spezialität ist die mildeste der drei Schutzformen und besagt, dass „„Einzelerzeugnisse oder Gerichte, die aus traditionellen Rohstoffen hergestellt werden und sich entweder durch eine traditionelle Zusammensetzung auszeichnen oder durch eine traditionelle Produktions- oder Verarbeitungsmethode (Rezeptur) gekennzeichnet sind.“

In dem Ersuchen schlug die Türkei vor, dass lAhko Ti Yaprak oder Scheibendöner besteht entweder aus Rind- und Lammfleischscheiben, die waagerecht auf eine Dicke von drei bis fünf Millimetern geschnitten werden, oder aus Hähnchenfleisch bzw. -scheiben, die nur ein bis zwei Zentimeter dick sein dürfen.

Die Frist für den Einspruch gegen den Antrag lief am Mittwoch ab, und laut der Euronews-Website ging der Einspruch bei der Europäischen Kommission ein. Die Kommission gab nicht bekannt, welches Land den Einspruch eingelegt hatte, aber zwei gut informierte Quellen bestätigten Euronews, dass der Einspruch vom deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingelegt wurde.

Die deutschen Döner-Hersteller hätten auf die türkische Anfrage massiv und empört reagiert und Maßnahmen von den Behörden verlangt, weshalb das Ministerium in ihrem Namen Einspruch eingelegt habe, heißt es auf dem Online-Portal. Die EU-Kommission werde den Einspruch nun prüfen und, sofern er berechtigt ist, beiden Seiten ein halbes Jahr Zeit geben, um zu einer Einigung in der Sache zu gelangen. Die endgültige Entscheidung (sofern keine Einigung zustande kommt) liege ansonsten bei der EU-Kommission.

Der Begriff Döner kommt vom Verb „dönmek“, was „wenden“ bedeutet, aber die meisten Europäer kennen ihn einfach als Zusatz zum Begriff Kebabwas auf Arabisch alle Arten von Fleisch bedeutet, die über einem Feuer gebraten werden. Besonders in Deutschland, wo etwa drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln leben (viele von ihnen kamen in den 1960er Jahren im Rahmen des Gastarbeiterprogramms nach Deutschland), hat sich das Gericht in den letzten Jahrzehnten zu einer der beliebtesten Formen des Fastfoods entwickelt. Im Jahr 2022 übertraf es erstmals die traditionelle deutsche Wurst in der Beliebtheit Currywurst.

Christoph Winter

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