Ludwig van Beethoven starb vor fast 200 Jahren in Wien, nachdem er einige der einflussreichsten Werke der klassischen Musik geschaffen hatte. Seitdem versuchen seine Biographen, die Todesursache des deutschen Komponisten, seinen früheren schleichenden Hörverlust und seinen Kampf mit chronischen Krankheiten zu erklären. Die neueste internationale Forschung hat einige Antworten geliefert.
WASHINGTON
> Ein internationales Forscherteam hat anhand von Haarsträhnen Beethovens Genom sequenziert und einige Antworten zu Tod und Krankheit des berühmten Komponisten geliefert, der im Alter von 56 Jahren starb.
Laut den Forschern war die wahrscheinliche Ursache für Beethovens Tod ein Leberversagen oder eine Zirrhose, die durch mehrere Faktoren, einschließlich Alkoholkonsum, verursacht wurden. Beethoven, der 1770 in Bonn geboren wurde und 1827 starb, litt neben Hörverlust mehrmals in seinem Leben an Magen-Darm-Beschwerden und Gelbsucht.
„Wir haben uns die möglichen genetischen Ursachen für drei Hauptgruppen von Symptomen angesehen – fortschreitender Hörverlust, Magen-Darm-Probleme und Lebererkrankungen. Letztere führten letztendlich zu seinem Tod durch Leberversagen“, sagte er. Markus Nothen vom Institut für Genetik des Universitätsklinikums Bonn.
Laut Nothen hatte Beethoven eine „starke genetische Prädisposition für Lebererkrankungen“, auch in seinen Haaren wurden Spuren des Hepatitis-B-Virus gefunden.
Johannes Krause vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie sagte, dass Hepatitis B „damals zu Beginn des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich ziemlich verbreitet war“. „Beethoven war zumindest in den letzten Monaten vor seinem Tod mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert“, fügte er hinzu.
Die Autoren der in der Zeitschrift Cell Press Current Biology veröffentlichten Studie konnten keine genetischen Ursachen für den allmählichen Hörverlust feststellen, der Beethoven 1818 völlig taub machte.
Die Forscher analysierten acht Haarsträhnen, von denen angenommen wird, dass sie Beethoven gehören, und stellten fest, dass fünf „mit ziemlicher Sicherheit authentisch“ seien, sagte er Tristan Begein Doktorand an der University of Cambridge und Hauptautor der Studie.
Eine der berühmtesten Haarlocken, bekannt als Hiller-Locke, die Gegenstand früherer Forschungen war und einen hohen Bleigehalt hatte, entpuppte sich gar nicht als von Beethoven, sondern von einer Frau.
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