Enfant terrible Deutscher Film
Fassbinder (1945–1982) war in seiner kurzen 16-jährigen Karriere ein äußerst produktiver Künstler. Er drehte 44 Filme und Fernsehserien. Sein Ruhm als Künstler wurde nur durch seinen Ruf als Krimineller übertroffen. Denn dekadentes Leben, viele haben ihn als einen Mann der Nächte und regelmäßigen Besuche in Schwulenclubs sowie Drogenmissbrauch charakterisiert Enfanta Terrible eines neuen deutschen Films. Er blieb dem Publikum auch für sein verwahrlostes Aussehen in Jeans und Lederjacke in Erinnerung, als käme er gerade aus einer bayerischen Eckkneipe. Auch körperliche Gewalt war ihm nicht fremd; einige Schauspieler und Mitarbeiter sagten, er habe sie während der Dreharbeiten misshandelt, obwohl seine Filme eine tiefe Verachtung für alle Formen der Gewalt zeigen.
Der Film Alle anderen heißen Ali ist wohl Fassbinders größtes Meisterwerk. FOTO: Werbematerial
Er war einer der wichtigsten Vertreter des neuen deutschen Films, der Ende der 1960er Jahre von der französischen Nouvelle Vague inspiriert wurde. Ihn reizten die experimentelle Schnittführung, der visuelle und dokumentarische Stil sowie die gesellschaftskritische Dimension dieser Filme.
Im Gegensatz zu anderen Regisseuren dieser Zeit, die Volker Schlöndorff, Werner Herzog Und Wim Wenders, begann seine Karriere beim Theater. Seine Vision entsprach allerdings nicht ganz dem Oberhausener Manifest von 1962, mit dem die damals junge Generation Tradition und konventionelle Filmformen ablehnte und triumphierend erklärte: „Vaters Film ist tot“. Auch mit Kluges späterer Idee, zu authentischen, dokumentarischen Themen aus der Gegenwart zurückzukehren, war er nicht einverstanden.