Fortsetzung der Proteste auch nach der Räumung des Dorfes Lützerath. Auch Greta Thunberg wurde festgenommen.



Greta Thunberg während der Polizeigewahrsam. Foto: Reuters

Bei den Protesten in Köln waren gelbe Kreuze zu sehen, Symbole des Protests gegen den Abriss des Dorfes Lützerath. Die Demonstranten kündigten an, dass die Kohle unter Lützerath im Boden bleiben müsse.

Nach Angaben der Polizei wurden Zufahrtsstraßen gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Eine Polizeisprecherin sagte, drei Menschen seien auf der Straße festgefahren, drei seien bereits abgeführt worden.

Unter den festgenommenen Aktivisten während der Proteste gegen den Abriss des Dorfes Lützerath sei auch ein schwedischer Aktivist gewesen, teilte die Polizei mit Greta Thunberg. Sie wurde etwa neun Kilometer vom Dorf entfernt festgenommen, aber nach ihrer Identifizierung wieder freigelassen. Thunberg schloss sich am Freitag den Protesten an.

Auch an anderen Orten im Westen Deutschlands kam es zu Protesten. Im Braunkohletagebau Inden bei Aachen beschlagnahmten Demonstranten einen Bagger und die Arbeiten im Tagebau wurden eingestellt. Nach Angaben der Polizei in Aachen waren etwa 20 Demonstranten beteiligt, das Unternehmen RWE berichtet von 30 bis 40 von ihnen.

Eine Gruppe von rund 20 Klimaaktivisten besetzte nach Angaben von Polizei und RWE auch die Bahngleise zum Kraftwerk Neurath bei Rommerskirchen. „Hier fährt heute kein Kohlezug. Wir bringen unsere Körper an den Rand des Pfades der Zerstörung.“ Aktivisten, die sich gegen den Ausbau des Braunkohletagebaus aussprechen, schrieben auf Twitter.

Die Polizei sagte, sie sei zu spontaneren, dezentraleren Aktionen bereit. Klimaaktivisten aus Lützerath haben für heute einen gemeinsamen Klimaschutztag angekündigt.

Am Montag entfernte die Polizei die letzten beiden Demonstranten aus einem der Tunnel im Dorf Lützerath, das aufgrund des Widerstands gegen den Ausbau des örtlichen Kohlebergwerks mehrere Tage lang von Klimaaktivisten besetzt war. Das Dorf, das dem Energieriesen RWE gehört, soll nun abgerissen werden, um Platz für die geplante Erweiterung zu schaffen.

RWE geht davon aus, dass der Abriss des Dorfes etwa acht bis zehn Tage dauern wird und der Kohleabbau in der Gegend im März oder April beginnen soll.


Szene aus den Bahngleisen bei Rommerskirchen.  Foto: Reuters
Szene aus den Bahngleisen bei Rommerskirchen. Foto: Reuters

Christoph Winter

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