Seit Jahrzehnten bedanken sich die Kärntner Slowenen bei Personen aus dem slowenischen und mehrheitlich deutschen Volk in Kärnten, die zur umfassenden Entwicklung des Slowenentums und der slowenischen Sprache in Kärnten beitragen und die Gleichberechtigung der Slowenen und ihrer Sprache und Kultur untereinander verteidigen Deutschsprachige. Der Nationalrat der Kärntner Slowenen und der Christliche Kulturbund verleihen solchen Persönlichkeiten den Einspielerpreis, der Verband Slowenischer Organisationen und der Slowenische Bildungsverband den Rizzi-Preis. Die Persönlichkeiten, nach denen die beiden Auszeichnungen benannt sind, sind wichtig in der Geschichte der Slowenen in Kärnten. Andrej Einspieler (1813–1888), Pfarrer, Politiker, Publizist und Kulturschaffender, war ein Verfechter der Gleichberechtigung der slowenischen Sprache in Kärnten und des Zusammenlebens der beiden Völker in Kärnten. Außerdem war er Mitglied des Kärntner Landtages. 1851 gründete er zusammen mit Bischof Anton Martin Slomšek und dem Sprachwissenschaftler Andrej Janežič die Mohorjeva svružba in Klagenfurt. Vincenc Rizzi (1816-1856), Politiker, Dichter und in seinen älteren Jahren auch Priester, war ein Kärntner literarischer Kämpfer für Freiheit und für die Gleichberechtigung der Sprachen in der Habsburgermonarchie. Seine Meinung zur slowenischen Sprache ist bekannt: Unterdrücke sie nicht, sondern lerne die slowenische Sprache. Auch Vincenz Rizzi lebte zeitweise in Slowenien.
Der diesjährige Rizzi-Preis wurde Anfang November in Zahomac na Zilja an den Pädagogen, Spitzensportler, Trainer, Kulturschaffenden und bewussten Slowenen Robert Kropiunik verliehen, der am 12. Februar 1943 in Kranjska Gora in Slavica geboren wurde. Von dort zogen sie nach Kärnten nach Brnaca zu ihrem Vater Ferdinand, der in Brody pod Ljubelje geboren wurde. Zu Hause und später in Klagenfurt erlebte er schwere Übergriffe durch aufgehetzte deutsche Studenten. Viele der Angreifer wurden später seine Freunde. Robert blieb auch im deutschen Umfeld ein verblendeter Slowene. Seine Familie, Frau Claudia, Tochter Ilona und Sohn Marjan, sprechen Slowenisch. Der fast 80-jährige Robert studierte nach dem Abitur am Slowenischen Gymnasium in Klagenfurt Geographie und Sport und widmete sich anschließend dem Sport und der Kultur. Er war die treibende Kraft der Leichtathletik in Kärnten und Gründer des Kärntner Leichtathletikzentrums (ACK), wo es bis heute tätig ist. Er trainierte Generationen junger Athleten und trat selbst an Wettkämpfen an. Er war neunfacher österreichischer Meister über 400 Meter und Teilnehmer an Welt- und Europameisterschaften. Er war für das körperliche Training vieler Skifahrer und Fußballspieler verantwortlich. Mit dem Verein ATUS aus Borovel wurde er Kärntner Fußballmeister. Er unterrichtete auch Kunsterziehung und malte selbst. Er lebt noch heute mit der Leichtathletik. Er geht jeden Tag ins Klagenfurter Stadion und trainiert dort gerne mit jungen Leuten, mit denen er Deutsch und Slowenisch spricht. Viele Leute fragen ihn, welche Sprache er spricht, und er sagt, es sei Slowenisch, die Muttersprache Kärntens.
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