Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht trat nach einer Reihe von Kritik zurück, Bundeskanzler Olaf Scholz nahm ihren Rücktritt an. Sie wurde unter anderem wegen Kritik an unzureichender Militärhilfe für die Ukraine aus dem Amt entfernt. Laut Daten der Volksbefragung vom Freitag des ZDF unterstützen bis zu 60 Prozent der Deutschen ihren Rücktritt.
Bundesverteidigungsminister Christine Lambrecht ist heute bei der Kanzlerin An Olaf Scholz reichte ihren Rücktritt ein. Deutsche Medien berichteten bereits am vergangenen Wochenende, dass der Minister, der wegen der Militärhilfe für die Ukraine und der schleppenden Umsetzung öffentlicher Aufträge für die Bundeswehr kritisiert wird, seinen Rücktritt beabsichtige.
„Heute habe ich die Bundeskanzlerin gebeten, mich vom Amt des Bundesministers der Verteidigung zu entlassen“, schrieb Lambrecht in einer Mitteilung. Gleichzeitig nannte sie die „mehrmonatige mediale Aufmerksamkeit“ auf sich selbst als Grund, der sie daran gehindert habe, „sicherheitspolitische Entscheidungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands“ zu treffen. „Deshalb habe ich mich entschieden, meine Position aufzugeben“, fügte sie in einer von der deutschen Nachrichtenagentur dpa zitierten Erklärung hinzu.
Kanzler Olaf Scholz hat den Rücktritt akzeptiert und plant, „bald“ einen neuen Minister zu ernennen, teilte sein stellvertretender Sprecher heute mit Christiane Hofmann. Sie wies auch darauf hin, dass die bevorstehende Ernennung eines neuen Ministers nicht „nicht heute und nicht in drei Monaten“ bedeute. Zur Frage, ob Lambrecht ein Minister oder eine Ministerin nachfolgen werde, sagte sie, dass der Kanzlerin die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Regierung wichtig sei.
Als einer der möglichen Nachfolger wird der Bundestagsabgeordnete der Bundeswehr aus den Reihen der SPD genannt. Eva Högl. Die Stelle könnte auch mit dem derzeitigen Minister für Arbeit und Soziales besetzt werden Hubert Heilauch von der SPD, oder der Vorsitzende der Verteidigungskommission Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der Liberalen Partei (FDP), berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.
Die Kritik an der Ministerin hielt lange an
Über den möglichen Rücktritt Lambrechts hatte am vergangenen Freitag zunächst die Bild-Zeitung berichtet, kurz darauf folgte die Süddeutsche Zeitung. Beide gaben unter Berufung auf ungenannte Quellen an, bereits in dieser Woche zurücktreten zu können.
Der Minister steht seit langem in der Kritik, vor allem wegen der deutschen Militärhilfe für die Ukraine, der schleppenden Umsetzung öffentlicher Aufträge für die Bundeswehr und fehlender Expertise. Im Mai berichteten Medien zudem, dass sie ihren 21-jährigen Sohn mit einem Bundeswehrhubschrauber auf die beliebte Ferieninsel Sylt fliegen ließ.
Kürzlich machte sie erneut Schlagzeilen für die Neujahrsbotschaft, die sie in den sozialen Medien veröffentlichte. Darin sprach sie über den Krieg in der Ukraine, während im Hintergrund ein Feuerwerk den Himmel erleuchtete und für Aufsehen sorgte. Am kritischsten waren Mitglieder der oppositionellen Christdemokraten (CDU), die sie ebenfalls zum Rücktritt aufforderten. Bundeskanzler Scholz verteidigte sie im Dezember angesichts der Kritik.
Laut Daten der Volksbefragung vom Freitag des ZDF unterstützen bis zu 60 Prozent der Deutschen ihren Rücktritt. Auch die Hälfte der Wähler ihrer Sozialdemokraten (SPD) glaubt, dass die Ministerin zurücktreten sollte.
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