Der 71-jährige Deutsche, der Prinz genannt wird, soll der Schlüssel zum Schmieden des Plans gewesen sein Heinrich XIII. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft ist er einer von zwei mutmaßlichen Rädelsführern unter den Festgenommenen in elf Bundesländern.
Bei den Verschwörern soll es sich um Mitglieder der extremen Reichsbürgerbewegung handeln, die die deutsche Polizei aufgrund gewalttätiger Übergriffe und rassistischer Verschwörungstheorien seit Längerem verfolgt. Unter anderem würden sie den modernen deutschen Staat nicht anerkennen, berichtet er BBC.
Insgesamt soll die Gruppe, die die Machtergreifung plante, aus 52 Männern und Frauen bestehen, deren ultimatives Ziel darin bestand, einen neuen Staat nach dem Vorbild Deutschlands von 1871 zu gründen – ein Reich namens „Zweites Reich“. „Wir haben noch keinen Namen für diese Gruppe“ sagte eine Sprecherin der US-Staatsanwaltschaft.
An 130 Razzien in ganz Deutschland beteiligten sich 3.000 Polizisten, auch in Österreich und Italien wurden zwei Personen festgenommen. Von den 25 Festgenommenen sind 24 deutsche Staatsbürger, eine Person besitzt die russische Staatsbürgerschaft. 27 weitere Personen seien verdächtig, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Es wird erwartet, dass die Festgenommenen im Laufe des Tages befragt werden.
Sie waren auch bereit zu töten
Die Bundesanwälte sagten, die Gruppe habe seit November 2021 einen gewaltsamen Putsch geplant. Sie hätten nach Angaben der Bundesanwaltschaft bereits Pläne, Deutschland zu regieren. Den Mitgliedern war bewusst, dass sie ihre Ziele nur mit militärischen Mitteln und Gewalt gegen Staatsvertreter erreichen konnten, und sie waren auch zum Töten bereit.
Die Ermittler sollen die Gruppe aufgespürt haben, als sie im vergangenen April einen Entführungsplan aufdeckten, an dem eine Bande namens United Patriots beteiligt war. Auch sie waren Teil der Reichsbürgerszene. Sie planten angeblich die Entführung des Gesundheitsministers Karl Lauterbachwährend gleichzeitig „Bürgerkriegsbedingungen“ geschaffen wurden, um die deutsche Demokratie zu zerstören.
Der öffentlich-rechtliche Sender ZDF berichtete, dass an der Verschwörung auch ein ehemaliger rechtsextremer Abgeordneter des Unterhauses beteiligt sei, der zum Justizminister der Gruppe ernannt werden sollte. Anführer der Gruppe sei Prinz Heinrich.
Berichten zufolge hatten sie sogar Pläne, eine Militäreinheit zu gründen, der sowohl aktuelle als auch ehemalige Militärangehörige angehören würden. Unter ihnen befanden sich Berichten zufolge auch ehemalige Elitesoldaten von Spezialeinheiten. Das Ziel der Militäreinheit sei die Beseitigung demokratischer Körperschaften auf lokaler Ebene gewesen, erklärten die Staatsanwälte.
Unter den Festgenommenen befand sich auch ein Angehöriger der Spezialeinheit, die Polizei durchsuchte seine Wohnung sowie sein Zimmer auf dem Militärstützpunkt Graf-Zeppelin in Calw südwestlich von Stuttgart.
„Der Einsatz hat gezeigt, dass unser Land handlungsfähig ist“
Deutscher Innenminister Nancy Faeser Sie sagte, der Fall habe die Bedrohung durch die Reichsbürgerbewegung offengelegt. „Ermittlungen geben Einblick in die Abgründe der terroristischen Bedrohung“ Sie sagte. „Wir wissen, wie wir uns mit aller Kraft gegen die Feinde der Demokratie wehren können“, Sie hat hinzugefügt.
Justizminister Marco Buschmann twitterte, dass eine große Anti-Terror-Operation und ein angeblich geplanter bewaffneter Angriff auf Verfassungsorgane im Gange seien. „Seit heute Morgen läuft ein großer Anti-Terror-Einsatz. Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen die mutmaßliche Terrornetzwerk-Gruppe Reichsburger.“ schrieb Buschmann. „Es besteht der Verdacht, dass ein bewaffneter Angriff auf Verfassungsorgane geplant war.“
Sprecher des Unterhauses des Deutschen Bundestages Langhantelbass sagte die Operation zeigt „Dass unser demokratischer Rechtsstaat wachsam und handlungsfähig ist.“
„Möchtegern-Speck-Buff. Preisgekrönter Student. Internet-Praktiker. Alkohol-Ninja.“