Lia Apostolovski übertraf mit Platz sieben die Erwartungen, nur 3 cm von Bronze entfernt



Nur drei Zentimeter fehlten Lia Apostolovski zum Bronzesieg von Angelina Topić, Tochter des Europameisters von 1990 aus Split, Dragutin Topić. Der Ex-Champion zeigte sich im Olympiastadion sehr zufrieden. Foto: MMC RTV SLO

Die Ukrainerin Mahučikova ist zweifache Vizeweltmeisterin in Folge und gewann im vergangenen Jahr Bronze bei den Olympischen Spielen in Tokio. Im März dieses Jahres wurde sie in Belgrad Hallenweltmeisterin und letztes Jahr in Polen Halleneuropameisterin. Die Ukrainerin sprang im ersten Versuch des Finales 1,95 m, so viel wie auch Marija Vuković aus Montenegro, allerdings erst im dritten Versuch. Angelina Topić aus Serbien gewann Bronze mit 1,93 m.


Jaroslava Mahučik war emotional glücklich über die Goldmedaille.  Im Februar verließ sie ihre Heimat mit dem Auto, als der Krieg begann.  Sie trainierte in Deutschland und erläuterte in einem viel beachteten Interview im ZDF die schwierige Situation in der Ukraine.  Sie gewann Silber bei der Weltmeisterschaft, aber dieses Mal trat sie auf die oberste Stufe.  Foto: EPA
Jaroslava Mahučik war emotional glücklich über die Goldmedaille. Im Februar verließ sie ihre Heimat mit dem Auto, als der Krieg begann. Sie trainierte in Deutschland und erläuterte in einem viel beachteten Interview im ZDF die schwierige Situation in der Ukraine. Sie gewann Silber bei der Weltmeisterschaft, aber dieses Mal trat sie auf die oberste Stufe. Foto: EPA

Ein erfolgreiches Debüt in beiden großen Wettbewerben
In weniger als einem Monat stand die 22-jährige Lia Apostolovski zum zweiten Mal im Finale eines großen Spiels, an dem sie zum ersten Mal in ihrer Karriere teilnahm. Bei der WM in Eugene belegte sie den 12. Platz.

Ich war bei beiden Meisterschaften im Finale, heute war ich noch Siebter und bin sehr zufrieden. Es war ein sehr arbeitsreicher, aber erfolgreicher Monat. Zuerst hatte ich zwei Wettkämpfe, Qualifikation und Finale, bei der WM. Ich bin positiv aus den USA zurückgekommen. Als ich das Coronavirus überwunden hatte, nahm ich immer noch an der EP teil”, sagte der Slowene.

Bei ihren ersten Versuchen übersprang sie Höhen von 1,82 und 1,86 m. Bei 1,90 m fiel die Stange nach ihrem Sprung zum ersten Mal in dieser EP vom Ständer. Das passierte auch beim zweiten Mal, und nach dem dritten Sprung landete sie begeistert auf der Matte, ballte die Fäuste und rief „Ja!“.

Sie sprang im dritten Sprung und lag dann auf dem siebten Platz. Acht der 13 Finalisten stiegen dann auf 1,93 m, wo der Slowene dreimal die Messlatte durchbrach. Damit teilte sie sich den siebten Platz mit der Britin Morgan Lake.

Ehrungen waren zum Greifen nah
Um heute eine Medaille zu holen, musste man im ersten Versuch 1,93 m weit springen. Es war erreichbar. Aber ich weiß nicht, warum es nur so viel gedauert hat, da im Finale viele weibliche Konkurrentinnen mit persönlichen Bestleistungen von etwa zwei Metern waren. Ich selbst hatte schon in 1,90 m Höhe einige Fehler, bei denen ich etwas Energie verloren habe, die mir später zugute kommen würdee“, fügte Lia Apostolovski hinzu.

Lia Apostolovski ist mit Platz sieben sehr zufrieden

Yemaneberhan Crippa hatte kurz vor dem Start der letzten Runde bereits 18 Meter Rückstand, dann sprintete er heftig und überholte Zerei Kbrom Mezngi.  Der norwegische Meister gewann überraschend Silber.  Foto: EPA
Yemaneberhan Crippa hatte kurz vor dem Start der letzten Runde bereits 18 Meter Rückstand, dann sprintete er heftig und überholte Zerei Kbrom Mezngi. Der norwegische Meister gewann überraschend Silber. Foto: EPA

In der Qualifikation am Freitag übersprang sie erstmals alle drei Höhen, 1,78, 1,83 und 1,87 m. Bei diesem dritten Sprung zitterte die Stange bereits nach dem Anfassen stark, fiel aber nicht vom Ständer. Am Ende der Qualifikation lag der slowenische Meister mit drei anderen Konkurrenten auf dem ersten Platz, bevor dieser Teil des Spiels durch einen heftigen Regenguss unterbrochen und beendet wurde.

Crippa machte mit einem kraftvollen Finish 15 Meter Rückstand auf
Der Italiener Yemaneberhan Crippa war der Beste über 10.000 Meter (27:46,13). In der letzten Runde machte er nach einem kraftvollen Finish bis zu 15 Meter Rückstand auf den damaligen Führenden Zerei Kbrom Mezngi auf. Dem Norweger ging auf den letzten Metern die Kraft aus und er musste sich mit Silber begnügen, während der Franzose Yann Schrub auf Bronze rannte.


In der letzten Disziplin der Europameisterschaft sorgten Lisa Mayer, Gina Lückenkemper, Alexandra Burghardt und Rebekka Haase für große Aufregung im Olympiastadion.  Foto: EPA
In der letzten Disziplin der Europameisterschaft sorgten Lisa Mayer, Gina Lückenkemper, Alexandra Burghardt und Rebekka Haase für große Aufregung im Olympiastadion. Foto: EPA

Britische und deutsche Bester in Staffeln
Am Ende des Programms gewann die 4 x 100-m-Staffel die Herrenstaffel und die deutsche Mannschaft die Damenstaffel. Die Briten, angeführt von Jeremiah Azu, Zharnel Hughes, Jona Efoloko und Nathaneel Mitchell-Blake, gewannen in einer WM-Rekordzeit von 37,67 vor den Franzosen und Polen.

Bei den Damen sorgten Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper (sie holte am Dienstag bereits Gold nach einem Fotofinish im Einzelsprint über 100 Meter) und Rebekka Haase für Deutschlands siebte Goldmedaille bei der EP (42,34). Damit belegte Deutschland auch den ersten Platz im Medaillenspiegel, nachdem es in Eugene nur zwei Medaillen gewonnen hatte. Polnische Frauen gewannen Silber und italienische Frauen gewannen Bronze.


Julian Weber hat die WM in Eugene abgesagt, als er bereits in der Qualifikation ausgeschieden war.  Er beeindruckte das heimische Publikum.  Foto: EPA
Julian Weber hat die WM in Eugene abgesagt, als er bereits in der Qualifikation ausgeschieden war. Er beeindruckte das heimische Publikum. Foto: EPA

Auch Weber beeindruckte die Fans
Beim Speerwurf kam es zu einem erbitterten Kampf. Mit dem vierten Wurf, der 87,66 m misst, feierte Julian Weber die Begeisterung des heimischen Publikums. Davor lag Jakub Vadlejch mit 87,28 in der zweiten Speerserie vorne. Dritter wurde der Finne Lassi Etelätalo (86,44) mit persönlichem Rekord.

Über 800 m fügte der Spanier Mariano Garcia dem Hallenweltmeistertitel einen europäischen hinzu, nachdem er den favorisierten Jake Wightman aus Großbritannien in einem knappen Finish mit einer Zeit von 1:44,85 um sechs Hundertstel schlug. Bronze ging an den Iren Mark English.

Zwei Medaillen für Slowenien
Nicht weniger als 22 Athleten vertraten Slowenien in München. Die bisher zweitgrößte Nationalmannschaft steuerte zwei von insgesamt zehn Medaillen bei den bisher 25 Meisterschaften des alten Kontinents bei. Auf das Podium des Olympiastadions kletterten der Weltmeister im Kugelstoßen, Kristjan Čeh, der am Freitag Silber gewann, und Tina Šutej, die im Stabhochsprung Dritte wurde.

Deutsche und Britinnen zu Gold in der 4-mal-100-Meter-Staffel

Endgültige Entscheidungen an Tag 7:


Višina (Ž):                           
 1. J. MAHUČIK          UKR       1,95
 2. M. VUKOVIĆ           ČG       1,95
 3. A. TOPIĆ            SRB       1,93
 4. B. WEERMAN          NIZ       1,93
 5. I. GERAŠČENKO       UKR       1,93
 6. M.-L. JUNGFLEISCH   NEM       1,90
 7. L. APOSTOLOVSKI     SLO       1,90
  . M. LAKE              VB       1,90
100 m ovire (Ž):                       
 1. P. SKRZYSZOWSKA     POL      12,53 
 2. L. KOZAK            MAD      12,69 
 3. D. KAMBUNDJI        ŠVI      12,74 
800 m (M):                             
 1. M. GARCIA           ŠPA    1:44,85 
 2. J. WIGHTMAN          VB    1:44,91 
 3. M. ENGLISH          IRS    1:45,19 
                                       
10.000 m (M):                          
 1. Y. CRIPPA           ITA   27:46,13 
 2. Z. K. MEZNGI        NOR   27:46,94 
 3. Y. SCHRUB           FRA   27:47,13 
Kopje (M):                             
 1. J. WEBER            NEM      87,66 
 2. J. VADLEJCH         ČEŠ      87,28 
 3. L. ETELÄTALO        FIN      86,44 
4 x 100 m (M):                         
 1. VELIKA BRITANIJA             37,67 
   Azu/Hughes/Efoloko/Mitchell-Blake   
 2. FRANCIJA                     37,94 
   M. M. Zeze/Mateo/R. Zeze/Vicaut     
 3. POLJSKA                      38,15 
   Brzezinski/Slowikowski/Wykrota/Kopeč
                                       
4 x 100 m (Ž):                         
 1. NEMČIJA                      42,34 
    Burghardt/Mayer/Lückenkemper/Haase 
 2. POLJSKA                      42,61 
 Skrzyszowska/Kielbas./Popowicz/Swoboda
 3. ITALIJA                      42,84 
    Dosso/Kaddari/Bongiorni/Pavese     

Abschließende Übersicht der Medaillen bei der Europameisterschaft in München:

                         Z  S  B  Sk.  
NEMČIJA                  7  7  2  16   
VELIKA BRITANIJA         8  6  8  20   
ŠPANIJA                  4  3  3  10   
GRČIJA                   4  1  0   5   
NIZOZEMSKA               4  0  2   6   
POLJSKA                  3  6  5  14   
ITALIJA                  3  2  6  11   
NORVEŠKA                 3  1  2   6   
UKRAJINA                 2  1  2   5   
FINSKA                   2  1  1   4   
HRVAŠKA                  2  1  0   3   
...                                    
SLOVENIJA                0  1  1   2   

Hildebrand Geissler

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